Herbstsonne! Ein letzter Falter verirrt, um sturmentblätterte Rosen schwirrt. Und traurig ihm eine jede verräth: du armer Thor, jetzt ist's zu spät! Sahst du den Falter, und denkst zurück an Jugendzeit und versäumtes Glück, an Liebe, die dein Herz verschmäht? Du armer Thor, zu spät, zu spät!
Vier Lieder für eine Singstimme mit Klavier und Violoncell , opus 5
by Walter Rabl (1873 - 1940)
1. Zu spät  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
2. Vorbei!  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Vom bleichen Schein des Mond's umflossen steht prunkend, stolz, der Liebsten Haus. Die höhen Fenster sind verschlossen, kein schmaler Lichtstreif dringt heraus. Verschlafen rauscht ein kühler Bronnen in stiller Abgeschiedenheit. Er murmelt, von geheimen Wonnen, von erster, süsser Seligkeit, von heissen Küssen, zartem Kosen, von einem längst entschwund'nen Glück; er zaubert die verblühten Rosen aus jener fernen Zeit zurück.
3. Spielmannslied  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Ich habe geküsst manchen rothen Mund, hab' manch lustiges Liedel gespielt, doch jetzt bin ich alt und mein Herz ist wund, s'hat die Liebe gefühlt. Und bald ist mein Lied und mein Leben aus muss sterben im Winkel allein, ich habe nicht Weib und nicht Kind und nicht Haus, s'hätt können auch anders wol sein!
Authorship:
- by Robert Misch (1860 - 1926)
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Researcher for this page: Janos Gereben4. Soldatentod  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Sie singen viel vom Ruhm der Schlacht, vom kampf für's Vaterland. Der Kampf, der war gar schnell vorbracht. Hier lieg' ich, fühl' am Herzer sacht des Todes graus'ge Hand. Ich sucht' ihn nicht nach freier Wahl, ich floh ihn nicht mit Zagen; gleich ander'n Opfern, ohne Zahl, liess ich hinein, zu meiner Qual und And'rer Qual, mich jagen. Die Mutter mein, die Liebste mein, die werden nun bald traurig sein, wenn meinen Tod sie hören. Die Mutter mein, die Liebste mein, die sind mein Vaterland! Was kümmert mich des Ruhmes Schein, was kümmert's mich ob dein, ob sein dies Land mag zugehören? Arm war ich hier, arm war ich dort, doch frohen Muth's, in That und Wort, liebt' ich mein junges Leben. Die Mutter mein, die Liebte mein, wie werden die jetzt traurig sein dass ich es hin mußt' gehen!
Authorship:
- by Mathilde Grassberger, née Rabl (1870 - 1938)
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Researcher for this page: Janos Gereben