Verrauscht, Jahrhunderte, auf ew'gen Schwingen Und führt hinab, was Zeit und Staub gebar! Zum Licht wird sich das Geistgeborne ringen, Da ew'ge Klarheit seine Wiege war. Die Dornenkrone, die hienieden Des tapfern Dulders Stirn umschlingt, Sie löset sich -- und aufwärts dringt Aus Dornen Glorienschein und Frieden. Der Gottheit Zeugniss in der Menschenseele Im Streben ruht's nach dem, was wahr und schön; Wie oft, von Furcht umgarnt, der Fuss auch fehle, Aufschaut das Aug' zu der Vollendung Höhn. Des Glückes launenvolle Spiele Erkennen ihren Markstein hier, Und aller Menschen gleiche Zier Ist einzig Kampf um höchste Ziele. Doch, Brüder, lasst des Lebens feste Bahnen Uns nie in falschem Stolz verächtlich fliehn! Es gilt, was wir als ewig Wahres ahnen, Versöhnend in des Lebens Kreis zu ziehn. Versinken muss dann einst die Schranke, Die Ideal und Leben trennt, Wenn frei in jeder That entbrennt Des Ideales Hochgedanke.
Zwei Festgesänge für Männerchor und Orchester , opus 2
by Carl Adolf Lorenz, Dr. (1837 - 1923)
1. Fest‑Gesang
Language: German (Deutsch)
2. Schluß‑Gesang
Language: German (Deutsch)
Hier stehet froh aus allen deutschen Gauen Erles'ner Jugend hoffnungreiche Kraft, Um den Verdienste den Altar zu bauen, Das sich der deutsche Genius geschafft. So brecht das Laub von hundertjähr'gen Eichen: Für unsern Dichter einen Ehrenkranz! Es sei der deutsche Baum des Tages Zeichen: Das schönste, höchste in des Festes Glanz. Doch wisst, für Dichterstirnen nicht alleine Hat unser Vaterland das Eichenblatt: Drum denket, deutsche Brüder, im Vereine Am deutschen Feste männlich deutscher That!
Text Authorship:
- by Wilhelm Christoph Friedrich Arnold (1826 - 1883)
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