Der Wald, der Wald, der grüne Wald Ist der Zigeuner Aufenthalt. Bei Sonnenschein, Bei Mondenschein, Wenn heim die Vögel ziehn, Wenn wieder Blumen blühn, Bei Wettersturm und Trutz Gibt uns sein Laubdach Schutz. Er gibt uns Holz, wenn rauh der Nordwind weht, Und Schattenkühl, wenn hoch die Sonne steht; Die Vögel singen uns mit süßem Schall, Es singt die Nachtigall, Der Buchfink schlägt, Die Wachtel weckt, Das Rebhuhn schwirrt, Die Taube girrt. Frei ist unsre Pirsch; Jetzt auf den Edelhirsch, Jetzt auf das scheue Reh, Den Falken in der Höh'. Die Quelle schenkt den Trank, Und fehlt uns Tisch und Bank, Wir ruhen auf dem Moos Im stillen Waldesschooß. Wir zahlen keinen Zoll, Kein Brückengeld, Frei gehn wir durch die Welt, Wie's uns gefällt. Ja frei, ja frei! Freiheit ist unsre Braut, Ihr sind wir angetraut. So leben wir im Waldrevier, Bis unsre Stunde schlägt; Dann ruhen wir Im Walde hier, Im stillen Waldesschooß, Bedeckt mit Laub und Moos.
Drei Gesänge für Männerchor , opus 52
by Rudolph Palme (1834 - 1909)
1. Waldlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, no title
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Confirmed with Deutsches Leben in Liedern, zweite Auflage, erste Lieferung, Bremen: C. Ed. Müller, 1868, page 267. No author identified.
2. Rheinfahrt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im Maien auf dem Rheine Wie fährt sich's schön im Kahn! Es schau'n im Morgenscheine Dich Burg und Städtlein an. Die Burg läßt Ranken wehen Von Epheugrün zum Gruß; Im Städtlein Glocken gehen, Daß froh man lauschen muß. Im Maien auf dem Rheine Wie fährt sich's schön im Kahn! Die Fluth im Morgenscheine Wie hat sie's angethan! Da steigen aus den Tiefen Alte Märchen licht empor, Die lang vergessen schliefen, Und rauschen an dein Ohr. Im Maien auf dem Rheine Wie fährt sich's schön im Kahn! Der Becher mit gold'nem Weine Schaut dich so schelmisch an. So laß uns fröhlich fahren Dahin im Morgenschein: Gott wolle jung bewahren Die Herzen und den Wein!
Text Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), "Rheinfahrt", appears in Bunte Blätter, in Natur, in Mailieder, no. 4, Frankfurt am Main: A. Foesser Nachfolger, first published 1887
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Confirmed with Franz Alfred Muth, Bunte Blätter, Frankfurt am Main: A. Foesser Nachfolger, 1887, pages 31 - 32. Appears in Natur, in Mailieder, no. 4.
3. Zu Bacharach  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
In Bacharach lustig da kehren wir ein, In Bacharach perlet ein goldgelber Wein, In Bacharach. Gar heiß ist der Tag, doch gar kühl ist der Wein, Hat Thau von dem Himmel und Sonnenschein In Bacharach. Gar groß ist der Becher, doch fürchte dich nicht, Hier tauft man die Zecher, mit Wasser dich nicht, In Bacharach. Ich bin schon ein Christ, doch wag' ich es kühn, Die Reben erblüh'n, und die Rosen erglüh'n In Bacharach. In Bacharach blieb mir die Seele zurück, So muß ich sie holen und find' sie zum Glück In Bacharach.
Text Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), "Zu Bacharach", appears in Bunte Blätter, in Leben
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Confirmed with Franz Alfred Muth, Bunte Blätter, Frankfurt am Main: A. Foesser Nachfolger, 1887, pages 57 - 58. Appears in Leben.