Ich hatt' ein Vöglein, ach wie fein! Kein schöners mag wohl nimmer sein: Hätt' auf der Brust ein Herzlein rot, Und sung und sung sich schier zu Tod. Herzvogel mein, du Vogel schön, Nun sollst du mit zu Markte gehn! - Und als ich in das Städtlein kam, Er saß auf meiner Achsel zahm; Und als ich ging am Haus vorbei Des Knaben, dem ich brach die Treu', Der Knab' just aus dem Fenster sah, Mit seinem Finger schnalzt er da: Wie horchet gleich mein Vogel auf! Zum Knaben fliegt er husch! hinauf; Der koset ihn so lieb und hold, Ich wußt' nicht, was ich machen sollt', Und stund, im Herzen so erschreckt, Mit Händen mein Gesichte deckt', Und schlich davon und weinet' sehr, Ich hört' ihn rufen hinterher: "Du falsche Maid, behüt' dich Gott, Ich hab' doch wieder mein Herzlein rot!"
3 Gedichte für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 4
by August Püringer
Suschen's Vogel
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Suschens Vogel" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
Set by August Püringer , op. 4, published 1899 [ voice and piano ], Leipzig, Fritzsch2. Charis und Penia  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
A: Seht doch den Schläfer dort ins Gras gestreckt! Es ist des Gauklers Sohn, der schöne Knabe, Den gestern wir so lieblich tanzen sahn. Für jetzt das seidne Jäckchen abgeworfen, Den Schatten suchend vor der Mittagssonne, Warf er sich in des Wirtes Garten, faul, Hier unter den Syringenbusch. B: Frei, losgebunden ruht ein jedes Glied; Nur bei den Knöcheln schmiegen sich die Füße, Das rote Paar der Stiefeln, umeinander, Dem Blütenknopfe des Granatbaums gleich, Der eben aufzubrechen willens ist; Es scheinen seine Füße wie zum Tanz In jedem Augenblicke sich zu öffnen. C: Es ist, als atmen sie im Schlafe selbst Den holden Geist des Tanzes! Ja gewiß, Er träumt Musik zu hören. A: Aber seht, Wie rührend spricht aus diesen fremden Zügen Jetzt offne, reine Menschlichkeit sich aus! Bajazzos rohe Stimme ist entfernt, Die Peitsche, die zum Scherze, doch empfindlich Den Kleinen traf, der sich zum Lachen zwang. B: Ich weck ihn auf! und stürzt er auch im Traum Von seinem Seil, er fällt ins weiche Gras. Knabe im Schlaf: No! No! per Dio santo! Mein ist die Wurst, Du Immeldonnerwetter! Die Freunde: Ach so! Das war's! Nun, das ist lustig! C: Er erwacht und hebt Den Kopf; verstört, beschämt schaut er uns an. B: Komm, guter Junge, dort an unsern Tisch! So recht – nur munter! Magst du denn Wurst? Knabe: Wurst? Si, cari Signori! Gern das ik freß. A: O Charis! o Penia! Wie seid ihr einzig, wenn ihr euch umarmt!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Charis und Penia"
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Confirmed with Eduard Mörike, Sämtliche Werke in zwei Bänden. Band 1, München, 1967, pages 838-840.
3. Frühlingsliedchen
Language: German (Deutsch)
Es blüht der wilde Flieder
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