Ein sanfter Morgenwind durchzieht Des Forstes grüne Hallen, Hell wirbelt der Vögel munt'res Lied Die jungen Birken wallen. Das Eichhorn schwingt sich von Baum zu Baum, Das Reh durchschlüpft die Büsche, Viel hundert Käfer im schattigen Raum Erfreu'n sich der Morgenfrische. Und wie ich so schreit im lustigen Wald, Und alle Bäum erklingen, Um mich her Alles singet und schallt, Wie sollt' ich allein nicht singen? Ich singe mit starkem freudigem Laut Den, der die Wälder säet, Der droben die luftige Kuppel gebaut, Und Wärm' und Kühlung wehet.
5 Lieder für vierstimmigen Männerchor , opus 146
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Der Morgen im Walde  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Karl Egon Ebert (1801 - 1882), "Morgens", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch. Natur und Liebe. Lieder. Sonette., in Waldlieder, no. 1
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Confirmed with Gedichte von Carl Egon von Ebert. Vollständige Ausgabe in drei Büchern in dritter stark vermehrter Auflage, Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag, 1845, page 35.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Was rauschen die Wogen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Was rauschen die Wogen und eilen so, Als wollten sie Schätze gewinnen, Und werden der blumigen Ufer nicht froh, Und stürzen sich drängend von hinnen? Sie suchen des schäumenden Meeres Schooß, Zu theilen in Liebe der Schwestern Loos. Was rauschet der Sturm über Berg und Wald, Was will er sich brausend erjagen? Was treibt ihn von hinnen mit solcher Gewalt, Was treibt ihn in Nächten und Tagen? Er suchet der Lüfte blauglänzenden Schooß, Zu theilen in Liebe der Brüder Loos. Was sehnt sich die Seel', und rastet nie, Und füllet mit Ängsten das Leben? Warum alle Kraft, die Gott ihr verlieh, Verzehren in schmerzlichem Streben? Die liebende Schwester, die suchet sie, Drum sehnt sie sich ewig, und rastet nie.
Authorship:
- by Ernst Benjamin Salomo Raupach (1784 - 1852), no title, appears in Erzählende Dichtungen, in Georg und Xenia
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Confirmed with Ernst Benjamin Salomo Raupach, Erzählende Dichtungen, Leipzig: Carl Cnobloch, 1821, pages 7 - 8. Appears in Georg und Xenia.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Morgenwanderung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wer recht [in]1 Freuden wandern will, Der [geh']2 der Sonn' entgegen; Da ist der Wald so kirchenstill, Kein Lüftchen mag sich regen. Noch sind nicht die Lerchen wach, Nur im hohen Gras der Bach Singt leise den Morgensegen. Die ganze Welt ist wie ein Buch, Darin uns aufgeschrieben In bunten Zeilen manch' ein Spruch, Wie Gott uns treu geblieben. Wald und Blumen, nah' und fern, Und der helle Morgenstern Sind Zeugen von seinem Lieben. [Da zieht die Andacht]3 wie ein Hauch Durch alle Sinnen leise, Da pocht an's Herz die Liebe auch In ihrer stillen Weise. Pocht und pocht, bis sich's erschließt, Und die Lippe überfließt Von lautem, jubelndem Preise. Und plötzlich läßt die Nachtigall Im Busch ihr Lied erklingen, In Berg und Tal erwacht der Schall Und will sich aufwärts schwingen, Und der Morgenröte Schein Stimmt in [lichter]4 Gluth mit ein: [Laßt]5 uns dem Herrn lobsingen.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Morgenwanderung", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Ramann: "mit"; further changes may exist not noted above.
2 Abt: "zieh' "
3 Grimm: "Die Andacht zieht da"
4 Abt: "voller"
5 Randhartinger: "O laßt"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
4. Abendfrieden  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Sonn' ist [still und schön]1 geschieden, im grünen Wald ging sie zur Ruh! Ein wunderbarer Abendfrieden schliesst sanft der Blumen Augen zu. Die letzten Rosenschleier sinken, das letzte Abendrot verglüht: da tönet durch die Kirchhoflinde ein wundervolles Abendlied. Die Abendglocken sind's sie klingen wie Engelstimmen übers Feld; auf ihrer Töne sanftes Schwingen zieht süsser Frieden durch die Welt. Anbetend schwingt in Freud und Wonne die Seele sich zum Sternenzelt: Wie hell erglänzt der Liebe Sonne, wie schön, o Gott, ist deine Welt!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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View original text (without footnotes)1 Abt: "schön und still"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Waldesecho
Language: German (Deutsch)
Halloh, hallaoh, schön lässt es sich singen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —