Süße Laute, wie so lange hängst du träumend an der Wand! Ach, wie zweifelhaft und bange nahm ich wieder dich zur Hand! Süße Laute, meine Traute, werde wieder mir verwandt! Schlage, klage, nur verstumme nicht im schmerzlichen Gewühl, mind're sanft die volle Summe meiner Leiden durch dein Spiel! Für solch Sehnen locke Tränen aus der Edlen Mitgefühl! Alles, was ich hier verloren, meines Herzens Stolz und Glück, stelle mir wie neugeboren vor den sehnsuchtsvollen Blick! Gold'ne Stunden, tief empfunden, führ', o Laute, mir zurück!
Drei Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, gedichtet von Julie Freifrau von Bechtolsheim , opus 10
by Friedrich Kühmstedt (1809 - 1858)
1. An meine Laute
Language: German (Deutsch)
2. Am Bache
Language: German (Deutsch)
Hier sitz' ich so einsam im mondlichen Schein am Ufer des Baches allein, allein, und lausche den Wellen mit träumendem Sinn; sie kommen, sie gehen - wohin, ach, wohin? Und deutsam zerpflück' ich mit traurigem Ach die Blumen des Straußes und werfe sie nach. Hintreibt sie der Wellen schnell rauschendes Spiel, sie finden im endlosen Meere das Ziel. So flohen die Stunden, an Blüten so reich, wo stolz ich mich dünkte den Göttern wohl gleich. Der selige Zauber berauschte mich kaum, da war er entflohen als rosiger Traum.
3. Im Tale
Language: German (Deutsch)
Im Lichtglanz deines Friedens ruh' ich, o stilles Tal; entzücket folgt mein Auge den Blumen ohne Zahl, und aus den Blumen steiget ein freundlich Engelchor und zieht mit Duft und Farben zum Himmel mich empor. Der Erdenqual entlastet, bebt wonn'erfüllt mein Herz; Natur, in deinem Tempel ist Frieden allerwärts. Mich tragen Sehnsucht, Ahnung zu lichten Sternen hin. Der Liebe süßes Walten kommt mir im Tal zu Sinn.