Ich liege wie im Schlummer, doch hab' ich keine Ruh'! Mein Kissen ist der Kummer, die Sehnsucht deckt mich zu. Die Stunden kommen und fliegen vorüber, vorüber an mir; ich bleibe träumend liegen und träunme von dir, von dir! So möcht' ich verträumen das Leben, es mag, was will, gescheh'n, und nur das Haupt erheben, um dich, um dich zu seh'n.
Fünf Lieder für 1 höhere Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 58
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Ich liege wie im Schlummer
Language: German (Deutsch)
2. Schweigsame Gottheit
Language: German (Deutsch)
Am Himmel glüh'n die Sterne, auf Erden blüh'n die Blumen. Die Sterne glüh'n und fragen: Was mag dort unten sein? Die Blumen blüh'n und fragen: Was mag dort oben sein? Die Gottheit aber schweiget, sie schweigt und webt und füllet die Blumen und die Sterne mit Duft und Licht und Leben!
3. Aus aller Erde spriesst der Frühling
Language: German (Deutsch)
Aus aller Erde sprießt der Frühling empor; lustwandelnd geht die Maid hinaus vor das Tor. Aus aller Erde sprießt der Frühling mit Zaubermacht; du Mägdlein auf dem Weg, nimm dich in Acht! Es fallen die Blüten hinab, die rosigen, vom Baum; noch fällt dir schwer aufs Herz ein rosiger Traum. Es fallen die Blüten hinab von Duft zum Grund; am Ende fällt noch ein Kuss dir auf den Mund!
4. Stimmung
Language: German (Deutsch)
Es kommt mit dem Abend gezogen, als ob es das Herz dir bricht, es kommt mit dem Winde geflogen, was ist's? Du weißt es nicht. Es naht wie der Flug der Träume, und dennoch ist es kein Traum; zuweilen die Wipfel der Bäume streicht's wie mit sichtbarem Saum. Es ist ein leiser Gedanke, und immer kehrt er zurück, es ist die tiefe, die kranke, verworrene Sehnsucht nach Glück. Und weinen kann es und lachen in dir! Ein Nichts, ein Hauch! Und kann dich glücklich machen und unselig auch.
Text Authorship:
- by Emil Rappaport (1842 - 1930), as Emil Claar, "Stimmung"
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5. Du sollst nicht denken, du sollst nicht kränken
Language: German (Deutsch)
Du sollst nicht denken, du sollst nicht kränken dein Herz mit dunkler Grübelei! Du sollst es tränken und sollst es versenken in Lust und süßer Narretei! Verbringst du die Tage in nutzloser Plage, so denk', sie rauschen auf immer vorbei! Womit die Plage, womit, o sage, vergiltst du im Herbst den vergeudeten Mai?