Nun endlich ist die Nacht herum. Frisch auf, du Volk der Jungen! Das Lied von Evangelium Ist wieder durchgedrungen: Vom jungen frischen Blut, Vom frohen Jugendmuth, Vom frommen Herzensklang und freiem Geistesdrang -- Frisch, fromm und frei und fröhlich! Im Dienst der Sünde geht die Kraft Des Sinnenknechtes unter, Doch unsre reine Brüderschaft Ist frisch, gesund und munter, Und dieser frische Hauch Geht durch die Herzen auch Vervehmt ist und verflucht Wer Sitte, Ehr' und Zucht In Wort und Thaten schändet. Das frohe Herz in reiner Brust, Wir wollen's treu bewahren Und uns des Scherzes und der Lust Erfreu'n in jungen Jahren. Ein heitrer Liedervers, Gejubelt beim Commers In froher Brüderschaft Leiht neue Geisteskraft Und Muth zum Kampf des Lebens. Wir ehren fromm den höchsten Geist, Nur ihm gilt unser Streben; Nur Ihm, der Gott der Liebe heißt, Ist unsre Lieb' ergeben. Ihm trau'n wir immerdar, Denn er ist ewig wahr. Fort Lügentyrannei! Die Wahrheit macht uns frei, Und Gott ist ew'ge Wahrheit. Und ziemt und ziert ein freier Geist, Der eignen Bahnen wandelt, Dem Schlendrian sich stark entreißt Und, wie er denkt, auch handelt, Frei sind wir allesamt, Wenn's hoch im Herzen flammt Für Wahrheit, Licht und Recht; Der Geist wird nimmer Knecht, Er ist und bleibt der Freie. Nach diesem Evangelium Laßt handeln uns und beten, Denn wird das Salz der Erde dumm, So wird's vom Volk zertreten. Frisch, fr&oulm;hlich, fromm und frei! Ist unser Feldgeschrei. Wohlauf mit Muth und Kraft, Studentenbrüderschaft, Du Völklein sonder Gleichen!
Acht kleine Lieder , opus 31
by Gustav Bergmann (1837 - 1892)
1. Burschenlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Hermann Grieben (1822 - 1890), "Burschenlied", appears in Gesammelte Gedichte, in Aus der Burschenzeit
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Confirmed with Hermann Grieben, Gesammelte Gedichte, Heilbronn: Gebrüder Henninger, 1875, pages 18 - 19. Appears in Aus der Burschenzeit.
2. Liederselig  [sung text not yet checked]
Seht ihr nicht das Weinhaus winken? Burschen, halt! Hier kehr' ich ein. Lust'ges Singen, lust'ges Trinken, Klares Lied und klarer Wein. Ja, hier lassen wir uns nieder, Trinken, singen, ihr und ich, Schöne Lieder, lust'ge Lieder; Ach, wir sind recht liederlich! Ja, hier laßt uns Hütten bauen! Denn hier quillt ein guter Wein Und ein holdes Kind mit blauen Sternenaugen schenkt uns ein. Ja, das kann uns wohl behagen; Denn was kümmert's euch und mich, Ob die Leute spöttisch sagen: Ach, die sind recht liederlich! Welch ein schöner Tag ist heute! Trinket aus und stimmet ein: Wir sind lauter schöne Leute; Grüß' uns Gott beim Glase Wein! Ach, da malt der Wirth schon wieder Auf das Brett den Kreidestrich. Stimmet an das Lied der Lieder: Ach, wir sind recht liederlich! Ja, wir sind ein liederreiches, Liedersel'ges junges Blut; Unser Lied -- und gibt's ein gleiches? Klingt erst recht beim Weine gut. Singen wir das Lied der Rose: Mürr'sche Welt, was kümmert's dich? Dir zum Trotz, du liederlose, Sind und bleiben wir liederlich.
Text Authorship:
- by Hermann Grieben (1822 - 1890), "Liederselig", appears in Gesammelte Gedichte, in Aus der Burschenzeit
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Confirmed with Hermann Grieben, Gesammelte Gedichte, Heilbronn: Gebrüder Henninger, 1875, pages 13 - 14. Appears in Aus der Burschenzeit.
3. Mein Herz ist auf Reisen
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4. Rufst du mein Vaterland
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5. Komm über das Meer  [sung text not yet checked]
O komme geschwind Über's Meer, mein Kind, Durch Sonnenschein, Sturm oder Schnee! Die Zeit rollt hin, Ein treuer Sinn Bleibt sich gleich, wohin er auch geh'! Laß dräu'n das Geschick, die Lieb' trotzt der Noth; Wo du bist, da ist Leben, wo du nicht bist -- ist Tod. Drum komme geschwind Über's Meer, mein Kind, Ob wild auch der Sturmwind weh'! Die Zeit rollt hin, Ein treuer Sinn Bleibt sich gleich, wohin er auch geh'! Ist nicht die Flut Für die Freien gut, Das Land nur für Sclaven und Ketten? Hier seufzen wir schwer, Doch kann das Meer Uns're Liebe und Freiheit retten! Kein Auge sieht, und kein Spott verlacht uns, Die Erde vergißt, und der Himmel bewacht uns: Drum komme geschwind Über's Meer, mein Kind, Durch Sonnenschein, Sturm oder Schnee! Die Zeit rollt hin, Ein treuer Sinn Bleibt sich gleich, wohin er auch geh'!
Text Authorship:
- by Oskar Falke (1827 - 1883), "Komm' über das Meer", appears in Irische Melodien von Thomas Moore
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), no title, appears in Irish Melodies
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Confirmed with Oskar Falke, Irische Melodien von Thomas Moore, Leipzig: Philipp Reclam jun., 1875, pages 28 - 29.
6. Komm', ruh' mir am Busen  [sung text not yet checked]
Komm', ruh' mir am Busen, mein arm' flüchtig Thier, Ob die Heerd' dich auch ließ, Deine Heimath ist hier; Hier winkt Dir ein Ort, wo kein Feind Dich mehr hetzt, Eine Hand und ein Herz, welche Dein bist zuletzt. O! was wär die Liebe, blieb sie nicht gleich warm Durch Ruhm und durch Schande, durch Lust und durch Harm? Ich weiß nicht, ich frag' nicht, ob Schuld Du Dich weißt, Ich weiß' nur, ich lieb' Dich, was immer Du seist. Du hast Deinen Engel im Glück mich genannt, Und ich bleibe Dein Engel, nun da sich's gewandt; Durch's Feuer Dir folg' ich und führ' Dich zur Ruh, Zur Ehre, zum Sieg -- oder falle wie Du!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Komm', ruh' mir am Busen", appears in Gedichte (1864), in 3. Drittes Buch. Die Stimmen des Meeres
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "Come, rest in this bosom", appears in Irish Melodies
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Confirmed with Julius Rodenberg, Gedichte, Berlin: Oswald Seehagen, 1864, page 306. Appears in 3. Drittes Buch, in Die Stimmen des Meeres.
7. Bruder Kellermeister
Veni creator spiritus
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8. Vermächtnis  [sung text not yet checked]
Wenn Tod mich übermannt, dann tragt Mein Herz zu ihr, die mir gewogen In süßer Liebe war und sagt, Daß stets von Lust es war umflogen; Laßt sie mit Thränen nicht begießen Mein Herz, so rein und voller Pracht, Doch auf das Grab laßt Wein mir fließen, Vom Morgen bis zur späten Nacht. Wenn stumm ist meiner Lieder Chor, Dann tragt die Harfe in die Hallen, Und hängt sie auf an jenem Thor, Zu dem der Wandrer pflegt zu wallen; Und wenn dann in Vorübergehen Eine Barde in die Saiten greift: Dann mag der schönste Ton erstehen, Der je im Busen mir gereift. Nehmt diesen goldenen Pokal Und trinkt, wenn ihr dem Weingott fröhnet, Und nie berühre ihn zumal Ein Mund, der Schönheit je verhöhnet; Doch wenn ein Liebender den Becher Ergreift, und stille weint hinein: Dann ist mein Geist bei euch, ihr Zecher, Und segnet jeden Tropfen Wein!
Text Authorship:
- by Oskar Falke (1827 - 1883), "Vermächtnis", appears in Irische Melodien von Thomas Moore
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "The Legacy ", appears in Irish Melodies
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Confirmed with Oskar Falke, Irische Melodien von Thomas Moore, Leipzig: Philipp Reclam jun., 1875, pages 41 - 42.