Ein traurig Wandern ist's fürwahr Das einst so fröhlich schien; Bald lieg' ich auf der Todtenbahr' Und du -- wirst weiter ziehn. Nun es mit mir zu Ende geht, Du freundlicher Cumpan, Trag' mich hinaus zum Blumenbeet Allwo wir Veilchen sahn. Die fromme Wirthin duldet's gern Daß dort mein Herz verschlägt; Sie hat 'nen Sohn in weiter Fern', Der auch das Ränzel trägt. Trag' mich hinaus, das Abendroth Umflut' mir Stirn und Wang', Dann schleichet nicht der blasse Tod Zum Herzen trüb und bang. Dann lächeln wir die Blumen zu Daß bald auch sie vergehn, Dann küßt mich sanfte Himmelsruh Im linden Abendwehn. Dann lichten die Gedanken sich, Vom Sternenschein beglänzt; O Sterben ist nicht schauerlich Wenn dich der Tod bekränzt! Wenn Veilchen dir zur Seite blühn, Und hold der Epheu nickt, Und süß Nacht mit stillem Glühn Auf dich herunterblickt!
3 Gedichte von A. Schirmer
by Heinrich Esser (1818 - 1872)
1. Auf der Wanderschaft  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Adolf Schirmer (1821 - 1886), "Auf der Wanderschaft ", appears in Dichtungen, in Aus der Gemüthswelt, Wien: Verlag von J. B. Wallishausser's k. k. Hoftheater-Druckerei, first published 1856
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Confirmed with Adolf Schirmer, Dichtungen, Wien: Verlag von J. B. Wallishausser's k. k. Hoftheater-Druckerei, 1856. Appears in Aus der Gemüthswelt, pages 91 - 93.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Erinnerung  [sung text not yet checked]
Wir sassen still am Fenster, Das Licht war ausgebrannt; Ihr Herzchen hört' ich schlagen, Sie drückte mir die Hand, Sie schmiegte tief ergriffen Sich stumm an meine Brust, In süßer Wehmut bebten Wir träumend, unbewußt. Da weinte sie und flehte Mit glühendem Gesicht: Vergiß auch in der Ferne Dein treues Mädchen nicht! Ich steh' allein auf Erden, Mein Hoffen lebt in dir; Du bist mir Vater, Mutter, -- Du bist mein Alles mir! Wohin sind jene Zeiten Der süßen Liebeslust? Mein Haar ist längst ergrauet, Erkaltet meine Brust! Sie hat den Vater funden In stiller Himmelsruh'; Und Mutter Erd', die kühle, Deckt sanft ihr Tochter zu.
Text Authorship:
- by Adolf Schirmer (1821 - 1886), "Erinnerung", appears in Dichtungen, Wien: J. B. Wallishausser, first published 1856
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Confirmed with Dichtungen von Adolf Schirmer, Wien: J. B. Wallishausser, 1856, pages 74 - 75.
Research team for this page: Melanie Trumbull , Paul Ezust [Guest Editor]
3. Mit Vorsicht  [sung text not yet checked]
Hast du ein Fläschchen mit blinkendem Wein Schaue nicht allzutief hinein, Sitzt oft ein Teufelchen auf dem Grund Mit argem Sinn und bösem Mund! Ist ein frisches Liebchen dein Schau nicht zu tief ihr in's Herz hinein, Sitzt oft ein Teufelchen auf dem Grund Das dir verbittert manche Stund'! Koste stets nur den perlenden Schaum, Dann bleibt dir das Leben ein rosiger Traum -- Glühende Lieb' und funkelnder Wein Wollen leicht genossen sein!
Text Authorship:
- by Adolf Schirmer (1821 - 1886), "Mit Vorsicht!", appears in Dichtungen, in Krieg und Frieden, Wien: Verlag von J. B. Wallishausser's k. k. Hoftheater-Druckerei, first published 1856
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Confirmed with Adolf Schirmer, Dichtungen, Wien: Verlag von J. B. Wallishausser's k. k. Hoftheater-Druckerei, 1856. Appears in Krieg und Frieden, pages 177 - 178.
Researcher for this page: Melanie Trumbull