Tschart! Tschart! Höre mein Rufen, steige die Stufen, die schwarzen, heran! Kennst du die Laute? Es ruft die Vertraute! Tschart, Tschart, künde die Zukunft, höre mich an! Wird's gelingen? Wird sie siegen oder fallend unterliegen? Blut und Leichen wird sie bringen, Brand und Geißel wird sie schwingen; ob dir hold die Worte tönen? Wirst du ihr Beginnen krönen? Tschart! Tschart! Hast es vernommen, lass ihn nur kommen, den Boten, im Saus; nimm ihm den Zügel, lös' ihm den Flügel, Tschart, Tschart, sende den Boten, den schwatzenden, aus!
6 Gesänge aus Carl Egon Eberts böhmisch-nationalem Epos Wlasta
by Václav Jan Křtitel Tomášek (1774 - 1850)
1. Strabas Zauberspruch  [sung text checked 1 time]
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- by Karl Egon Ebert (1801 - 1882), "Strabas Zauberspruch", appears in Wlasta, böhmisch-nationales Heldengedicht in drei Büchern, first published 1828
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Confirmed with Karl Egon Ebert, Wlasta, böhmisch-nationales Heldengedicht in drei Büchern, Prag, 1828.
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1. Der Mägde Jubel  [sung text checked 1 time]
Frei ist der Vogel in der Luft, frei spendet Rose ihren Duft, frei ist der Wolf in seiner Kluft, frei, frei! Uns Jungfrau'n ist die Kehle weich, wir sind an hellen Liedern reich, d'rum sind wir auch den Vögeln gleich, frei, frei! Wie [Rose]1 sind wir schmuck und zier, wir blüh'n auf Erden schön gleich ihr, auch scharfe Dornen führen wir frei, frei! Doch können wir auch Wölfe sein: Zwingt man in Kerker uns hinein, wir brechen sie in Trümmer ein, frei, frei! Ha, los ist, los die Kerkerwand, zerschlagen ist das Fesselband, wir schweifen hin durch's weite Land, frei, frei!
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- by Karl Egon Ebert (1801 - 1882), "Der Mägde Jubel", appears in Wlasta, böhmisch-nationales Heldengedicht in drei Büchern, first published 1828
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1 Tomášek: "Rosen"Researcher for this page: Johann Winkler
3. Der Mägde Spottgesang über den geräderten Ctirad  [sung text checked 1 time]
Ei, Ctirad, hoher Ctirad, wo ist dein Kämpentross, wo ist dein Dienerreigen? Wann denkst du zu besteigen dein schnaubend Schlachtenross? Ei Ctirad, tapf'rer Ctirad, wo hast du deine Kraft? Willst du den Speer nicht üben? Wo ist dein Schwert geblieben, und wo dein Lanzenschaft? Ei Ctirad, schöner Ctirad, dich liebt wohl manche Magd? Kommt, Mägde, kommet alle, seht, wie bei Liederschalle hoch euer Liebling ragt!
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- by Karl Egon Ebert (1801 - 1882), "Der Mägde Spottgesang über den geräderten Ctirad", appears in Wlasta, böhmisch-nationales Heldengedicht in drei Büchern, first published 1828
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4. Der Mägde Siegesgesang  [sung text checked 1 time]
Lod're, o Flamme, Opfer des Dankes, qualmende Säule, wirble empor! Schallet Gebete, schallet zum Himmel: Jagababa, Jagababa, blick' auf die Sieger aus Wolken hervor! Blutige Rüstung, schartige Waffen, flatternde Banner werft in die Glut, dass uns die Göttin wonniger lächle: Jagababa, Jagababa, freue daran sich dein himmlischer Mut! Prahlende Männer warfen wir nieder, stürzten aufs Antlitz schmählich sie hin; aber wir Jungfrau'n lachen und singen: Jagababa, Jagababa, du hast den herrlichen Sieg uns verlieh'n!
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- by Karl Egon Ebert (1801 - 1882), "Der Mägde Siegesgesang", appears in Wlasta, böhmisch-nationales Heldengedicht in drei Büchern, first published 1828
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5. Strabas Fluch  [sung text checked 1 time]
Was ich gefüllet, kann ich auch leeren, was ich gebildet, kann ich zerstören; hab' ich's gebauet, stürz' ich es nieder, hab' ich's gegeben, nehm' ich es wieder. Kraft und Segen, sie seien geraubt; Zauber, entweiche von Wlastas Haupt! Hab' ich's gebrochen, Wlasta, dein Glück? Sauge den Zaubertrank nun zurück! Sied' ihr nun Jammer, sied' ihr nun Schmerz, dass ihr in Qualen breche das Herz. Lähm' ihr die Glieder, raub' ihr den Mut, nimm ihr die Ruhe, vergift' ihr das Blut! Tschart, o du Nächtiger, Ewiger, Mächtiger, hast du's gehört? Send' aus des Dunkels Haus krächzende Boten aus, dass du gewährt, dass dir genehm sei mein Bann und Spruch, einend mit meinem auch deinen Fluch!
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- by Karl Egon Ebert (1801 - 1882), "Strabas Fluch", appears in Wlasta, böhmisch-nationales Heldengedicht in drei Büchern, first published 1828
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6. Stiasons Klagelied am Grabe der Geliebten  [sung text checked 1 time]
Es ist der schöne Stiason, doch ach, nun nimmer schön, nun ist er nimmer heiter, nein, grausig anzuseh'n. Verblichen ist die Wange, das Auge trüb und irr, die Brauen sind gesunken, die dunklen Locken wirr. Mit beiden Armen hält er ein Büschel Tannengrün, dazwischen Blumenkränze in bunten Farben glüh'n. Er eilt zum Erdenhügel, besteckt ihn mit dem Reis und hängt die Kränze drüber und seufzt und singet leis': „Ich war einmal ein Schäfer, der seine Herde trieb; ein schneeweiß' Lämmlein hatt' ich, das war mir wunderlieb. Ich hätte darum gegeben die Tasch' und den Hirtenstab, ich wäre darum gestiegen ins dunkle, dunkle Grab. Da kam die Wölfin gesprungen, zerriss das zarte Tier, da war auch mein Kopf zerrissen, das Herz zerborst in mir. Da taucht' ich ein Tuch behende ins liebe, warme Blut, da grub ich ein Grab dem Holden und halte darüber Hut.“
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- by Karl Egon Ebert (1801 - 1882), "Stiasons Klagelied am Grabe der Geliebten", appears in Wlasta, böhmisch-nationales Heldengedicht in drei Büchern, first published 1828
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