by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873)
Frühling
Language: German (Deutsch)
Wie fließt die Luft so lind und lau, so lösend um die Glieder! Es leuchtet der Himmel durchsichtig blau, es wallen so leicht die Wolken nieder, die Wiesen durchschimmert ein neues Grün, leise wonnige Lüfte zieh'n, und über der fernen, fernen Au versucht die Lerche die ersten Lieder. Aufblühende Farbe, aufblühender Klang! Wie löst dabei sich jeder Sinn: Das Auge schaut empor, es lauscht das Ohr erwartungsfroh und bang harret die ganze Seele hin. Wie durchgreift mich dies Weben! Es ist in Wenigem so viel. So ferner Hoffnung Ziel kann solche Wonne geben. Es dehnt sich die Brust so weit entgegen voll ahnender Freudigkeit dem lichteren Frühlingssegen. Wie weht die Luft so lind und lau, so lösend um die Glieder! Es leuchtet der Himmel durchsichtig blau, es wallen so leicht die Wolken nieder, die Wiesen durchschimmert ein neues Grün, leise wonnige Lüfte zieh'n, und über der fernen, fernen Au versucht die Lerche die ersten Lieder.
Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Frühling", op. 129 no. 2, published 1845 [ soprano or tenor and piano ], from Junge Lieder von Wolfg. Müller für Sopran oder Tenor, no. 2, Dresden, Paul [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-02-29
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