by Ernst Curtius (1814 - 1896)
Des Königs Auszug See original
Language: German (Deutsch)
Our translations: ENG
Wie zog der König an den Rhein? Lockt' ihn der Schlachten Feuerschein? Zog er hinaus zu Kampf und Blut Mit hartem Sinn und wildem Muth? O nein, ich sah sein Auge naß, -- Das war nicht Kampfbegier, nicht Haß --, Er dacht' an jedes Landeskind, Deß rothes Blut zu Boden rinnt; Ihm ging schon durch sein ahnend Herz Der Gattin und der Mutter Schmerz, Die Kranken sah er matt und blaß, Drum war des Königs Auge naß. Wie zog der König in den Krieg? Wähnt' er so leicht den blut'gen Sieg? Verließ er sich auf Mann und Roß, Und seines Donnerrohrs Geschoß? O nein, er baute nicht allein Auf sich und seine Kriegerreih'n, Er beugte wohl sein greises Haupt, Mit frischem Lorbeer dicht umlaubt, Von allem Uebermuthe fern Demüthig vor dem Herrn der Herr'n Und wollte nur aus seiner Hand Den Sieg für unser Vaterland. So zog der König aus Berlin, Drum hat ihm Gott den Sieg verlieh'n, Und seiner Feinde stolze Macht Vor seinem Schwert zu Fall gebracht. Und wie er ging, kehr' er zurück, Sein thränenreiches Siegerglück Verknüpfe neu mit heil'gem Band Den König und das Vaterland. So kehr' er aus dem blut'gen Feld Von Gott beschützt, der theure Held, Wenn er sein Werk vollendet hat, Zurück in seine treue Stadt!
Composition:
- Set to music by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891), "Des Königs Auszug", op. 180 no. 1, published 1871 [ voice and piano ], Berlin, T. Trautwein
Text Authorship:
- by Ernst Curtius (1814 - 1896), "Des Königs Auszug"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The king’s departure [to war]", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2013-07-07
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