by Karl Heinrich Heydenreich (1764 - 1801)
Der Lebensmüde Matches base text
Language: German (Deutsch)
Gräber, grabe mir ein Grab, Denn mich drängt's hinab, hinab! Ruh'n möcht'ich drey Ellen tief, Wie in Mutterschoß ich schlief. Bang'ist dieses Lebens Schwüle; Bringe, Gräber, mich in's Kühle! Sieh', ich breche meinen Stab, Gräber, grabe mir ein Grab! Sieh des Lebens Strecke an! Eitel, eitel raube Bahn! Schau nur um dich, fern und nah, Ist wohl wo ein Blümchen da? In so dichten Dornenhecken Kann kein Röschen sich verstecken, Jede Flur ist Wüsteney, Wie im Jenner, so im May. Tummle, Gräber, tummle dich, Grabe tief das Grab für mich! Will nur wenig weiter gehen Und von jener Höhe sehn; Dann sollst du den kalten starren Leichnam in die Tiefe scharren. Grabe frisch das Grab für mich! Augenblicklich stell'ich mich. Gräber, halt! Ein Weilchen Frist! Dort blinkt was im Dorngenist. Halt mit deinem Spaden ein! Dort muß noch ein Röschen seyn. Ich will zu den Dornen eilen Und beym letzen Blümchen weilen, Ach! So lang'es mich erfreut, Hat es mit dem Grabe Zeit.
First published in Göttinger, Musenalmanach, 1787
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
Composition:
- Set to music by Georg Gerson (1790 - 1825), "Der Lebensmüde", G. 118 (1817) [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by Karl Heinrich Heydenreich (1764 - 1801), "Der Lebensmüde"
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This text was added to the website: 2008-06-13
Line count: 32
Word count: 163