by August Ernst, Freiherr von Steigentesch (1774 - 1826)
Schifferliedchen See original
Language: German (Deutsch)
Des Abends Nebelhülle Umschleiert Schilf und Wellen, Im Abendwinde schwellen Die Segel auf der See. Was stört oft Nacht und Stille? Was thut dem Herzen weh? Ein L, ein I, ein E, ein B, ein E. Der Sturmwind war entflogen, Da stand, gleich schönen Träumen, Ein Mädchen zwischen Bäumen, Umwogt von Gras und Klee. Was hebt die Brust wie Wogen? Was thut bald wohl, bald weh? Ein L, ein I, ein E, ein B, ein E. Ihr Haar gleich dunkeln Schatten, An die der Morgen gränzte, Auf ihren Wangen glänzte Das Morgenroth im Schnee. Was thut in heissen Schlägen Dem Herzen wohl und weh? Ein L, ein I, ein E, ein B, ein E. Ich hing an ihren Blicken Wie Bienen an den Blüthen, Und ihre Augen glühten Gleich Sternen in der See. Was gibt uns dies Entzücken Und thut uns doch so weh? Ein L, ein I, ein E, ein B, ein E. Da sah ich fremde Lippen, Die fest auf ihren ruhten, Wild schlug ich in die Fluthen Und rudert' in die See. Was sucht' ich zwischen Klippen? Was thut so brennend weh? Ein L, ein I, ein E, ein B, ein E. Wenn dunkle hohe Felsen Sich über mir zu schliessen, Da wird mir wohl, da fliessen Die Thränen in die See. Was gibt dem Auge Thränen? Was thut dem Herzen weh? Ein L, ein I, ein E, ein B, ein E.
Composition:
- Set to music by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "Schifferliedchen", StWV 72 (c1810) [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by August Ernst, Freiherr von Steigentesch (1774 - 1826), "Die Klagen des armen Fischers"
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-09-14
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