by Johann Friedrich Ludwig Bobrik (1781 - 1848)
Der Sänger und der Wanderer See original
Language: German (Deutsch)
Es singt im tiefsten Haine Ein Sänger manches Lied, Im frühen Morgenscheine, Und wenn der Tag entflieht. Kein Ohr lauscht seinem Liede Und seiner Saiten Klang; Doch wird er nimmer müde Zu Spiel und zu Gesang. Da zieht auf seinen Reisen Ein Wandrer durch den Wald, Der von den süßen Weisen Des Sängers wiederhallt. Der Wandrer folgt den Klängen, Die freundlich ihn umweh'n, Und sieht auf Felsenhängen Den frommen Harfner steh’n. „Ach!“ ruft er „süßer Sänger, Der mir mein Herz erfreut, Vergrabe dich nicht länger In Waldes Einsamkeit! Was kannst du hier erstreben? Nicht Ruhm, nicht Glanz, noch Gold — Komm mit hinaus ins Leben, Und ernte reichen Sold!“ „Ach nein! lass hier mich bleiben“ Zieh ruhig fort, mein Sohn, „Mein stilles Tun und Treiben Begehrt nicht Ruhm und Lohn. Die Blume blüht und sprießet, Ob Niemand sie auch sieht; Auch unbelauscht begrüßet Den Tag des Vogels Lied. Mich treibt mein Herz zum Singen, Mein Lied ist mein Gewinn; Was kann ich mehr erringen, Als dass ich selig bin?“
Composition:
- Set to music by Heinrich Proch (1809 - 1878), "Der Sänger und der Wanderer", op. 31, published 1837 [ voice, piano, and Waldhorn or cello or viola ], Wien, Diabelli und Co.
Text Authorship:
- by Johann Friedrich Ludwig Bobrik (1781 - 1848), "Der Sänger und der Wanderer"
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-03-03
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