by Anonymous / Unidentified Author
Language: German (Deutsch)
Mein Vater, gar ein wack'rer Mann, der hält den Luther wert und hat mich früh schon einen Spruch des frommen Herrn gelehrt; der heißt: Wer nicht liebt Wein, Weib, Sang, der bleibt ein Narr sein Leben lang, und Narren sind wir nicht. Und als ich in die Jahre kam, tat ich nach seiner Lehr'. Das Singen übte ich zuerst, das fiel mir gar nicht schwer; doch wo ich sang und musiziert', ward ich hinauskomplimentiert und an die Luft gesetzt. D'rauf hab' ich's mit dem Wein versucht uns stach manch' Fläschlein aus, doch kam ich stets mit wüstem Kopf katzjämmerlich nach Haus'. Und wenn ich noch so tapfer trank, ich siegte nie, die Flasche zwang mich immer unter'n Tisch. Da fasste ich zuletzt mir Mut und macht' den Weibern Cour. Ich schloss sie alle in mein Herz, nicht etwa eine nur. Doch wie ich mich gedreht, gebückt, bei keiner ist es mir geglückt, sich lachten all' mich aus. Jetzt aber bin ich desperat, ich will ihr Narr nicht sein; den Weibern d'rum ein Pereat, ein Pereat dem Wein. Fort Sang und Luther, Wein, Weib, Welt! Ein Narr, wer sich die Lust vergällt; d'rum Bier her, bay'risch Bier!
Composition:
- Set to music by Jean Becker , "Bier her!"
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-05-10
Line count: 35
Word count: 196