by Anonymous / Unidentified Author
Die Schifferin am Strande
Language: German (Deutsch)
Sanft fließt im Golf die Welle und glänzt im Sonnenblick, der Himmel goldig helle, doch Petro nicht zurück? So harrt im bitter'n Harme die Schifferin am Strand, ihr jüngstes Kind im Arme, das ält're an der Hand. Pietro lenkt den Nachen wohl sonst mit starker Faust, ob Sturm und Donner krachen und hohl das Meer erbraust. Pietro, kehre wieder! So irrt sie angstgepresst am Ufer auf und nieder und [drückt]1 die Kindlein fest. Zwei volle lange Tage irrt weinend sie umher, versinkt in bitt're Klage am dritten dumpf und schwer. Die Sonn' im Meer versinket, manch Ruder glänzet licht, manch schwellend Segel blinket, Lenore sieht es nicht. Sie sitzt mit starren Blicken, sieht nicht, wie wohlbekannt auf blauem Meeresrücken ein Leichnam treibt ans Land.
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1 Marschner, when repeated: "hält"
Researcher for this page: Johann Winkler
1 Marschner, when repeated: "hält"
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Die Schifferin am Strande" [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-08-19
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Word count: 124