Language: German (Deutsch)
Aus der Ferne zog's ihn wieder nach dem heimatlichen Herd, den er böslich einst verlassen, um auf ferner, fremder Erd' sich ein neues Heim zu gründen, hoffend, fremdes Glück zu finden, doch es ward ihm nicht beschert. Und so zog's ihn denn nach Jahren in das Vaterhaus zurück, das so lange er gemieden zürnend mit gekränktem Blick, ob ihm dort vielleicht noch blühte, was vergebens er sich mühte zu erstreben, stilles Glück. Was wird wohl die Mutter sagen? flog's ihm durch den munter'n Sinn, als er festen Schrittes eilte auf der staub'gen Landstraß' hin. Ob sie ihn noch wohl erkannte, lieb und traut beim Namen nannte? Hatte sie ihm auch verzieh'n? Also dacht' der junge Wand'rer, als der Heimat Türme traut aus der Ferne grüßend winkten, die so lang' er nicht geschaut. Mächtig da sein Herze pochte, kaum er sich zu zügeln mochte; seine Ungeduld ward laut. Näher kommt er, immer näher, stürmischer das Herz ihm schlug, als er sah die Dorfstraß' ziehen langsam einen Leichenzug. Leise zuckt's in seinen Zügen: Wer wird wohl im Sarg dort liegen, den man hier zu Grabe trug? Ach, o armer, armer Wand'rer, tritt in jene ernsten Reih'n, denn die Mutter, die du suchtest, liegt dort sanft im Totenschrein. Nimmer wird sie dich begrüßen, denn die Tränen, die dort fließen, fließen um dein Mütterlein.
Composition:
- Set to music by Otto Hefner (1864 - 1940), "Heimkehr", op. 76
Text Authorship:
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-02-17
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