by Titus Voigtländer (1824 - 1882)
Herbstromanze See original
Language: German (Deutsch)
Im Herbst an einem Morgen hell zog über die Flur ein Färbergesell'. Der färbte die bunten Auen so fahl und machte die grünen Wälder so kahl. Die Jungfrau stand vor der Hütte klein und blickte mit Wehmut und Schmerz darein: „Du schlimmer Gesell', was raubest du mir der schmucken Kränzlein fröhliche Zier?“ Und was sie weint und wie sie klagt, dem frischen Gesellen gar wohl behagt. „O Jungfrau, liebe Jungfrau mein, was trauerst du um die Kränze dein? Die Blumen blühen bald wieder aufs Neu' und lohnen dir deine Lieb' und Treu'. Vertrau', o Jungfrau, den Worten mein, bald soll dein Wunsch erfüllet sein. Nach kurzen Monden, da kehr' ich zurück; im Frühling, mach ich's Meisterstück!“
Composition:
- Set to music by Heinrich Proch (1809 - 1878), "Herbstromanze", op. 177, published 1853 [ voice and piano ], Wien, Spina
Text Authorship:
- by Titus Voigtländer (1824 - 1882), "Herbstromanze"
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Researcher for this page: Johann Winkler
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