by Joseph Stierle-Holzmeister (1781 - 1848)
Der Troubadour und seine Dame See base text
Language: German (Deutsch)
Der Troubadour: Sei mir begrüßt in deiner Pracht, erhab'ne, sternbesäte Nacht! Dein tauendes Gefieder umfächelt kühlend diese Brust voll Liebesweh' und Liebeslust und wecket meine Lieder. Begleite, holde Nachtigall im Buchenhain am Wasserfall mein Lied von süßen Leiden; o hätte sie ein fühlend Herz für Liebeslust und Liebesschmerz, wohl lauschte sie uns beiden. Die Dame (am Erker): Willkommen, Mond! Ein Silberschwan durchgleitest du die Ätherbahn im Funkenmeer dort oben. Wie zauberisch dein Dämmerlicht durch sanftbewegte Schleier bricht, aus Dünsten zart gewoben. Doch - täuschet mich der Widerhall? Wer lehrte meine Nachtigall in Doppeltönen schlagen? O du, der Sehnsucht Sängerin, wohl fühl' ich deiner Töne Sinn, nur musst es ihm nicht sagen. Der Troubadour: Ein Seraphlaut berührt mein Ohr, enthebt dem Staube mich, empor zu Paradieses Wonnen! Und mit der Hoffnung Rosenschein, zieht in mein Herz ein Himmel ein mit allen seinen Sonnen. Ihr Wolken mögt nun immerhin den lieben Mond mit Nacht umzieh'n, ihr Sterne möget dunkeln; dem treuen Sänger wird fortan auf seiner neuen Lebensbahn ein Stern der Liebe funkeln. Beide vereint: Schon bleicht des Sternenhimmels Pracht, nicht länger birgt die stille Nacht mit schützendem Gefieder der reinsten Minne Engelslust, die Seligkeit in uns'rer Brust, gehaucht in zarte Lieder. So lebe wohl, du Nachtigall vertraute dort am Wasserfall! Dein Sang von süßen Leiden, er fand ein innig fühlend Herz für Minnelust und Liebesschmerz; leb wohl, wir müssen scheiden!
Composition:
- Set to music by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "Der Troubadour und seine Dame"
Text Authorship:
- by Joseph Stierle-Holzmeister (1781 - 1848), "Der Troubadour und seine Dame"
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-12-05
Line count: 52
Word count: 233