by Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774 - 1860)
Language: German (Deutsch)
Land, von milder Luft befächelt,
überstrahlt von heiter'm Sonnenschein,
Land, wo milde Ruhe lächelt,
stiller Friede schwebt auf Wies' und Hain,
wo ich einst so glücklich lebte,
gold'ne Tage süßer Kinderzeit,
froh der Eltern Herz erbebte,
selig bei der Kinder Seligkeit!
Vaterland! Dein bin ich wieder,
müd' des Pilgerganges durch die Welt.
Heit'rer tönen meine Lieder,
wenn dein Licht auf meine Harfe fällt.
Liebend hast du mich erzogen,
liebend kehr' ich an dein Mutterherz
wie die Schwalb' im Herbst entflogen,
wiederkehrt im himmelblauen März.
Deine dunklen Tannenhöhen
glüh'n im Frühduft mir, wie wann entzückt
Freund dem Freund beim Wiedersehen
durch der Sehnsucht Flor ins Auge blickt.
Manche Hoffnung sank in Trümmer.
Neue, schön're dämmert meinem Geist,
seh' ich dich im Abendschimmer,
der am glüh'nden Alpensaum zerfleußt.

Lächle mir, gleich einem Engel,
Der im stillen Glanz der Unschuld blüht,
Die Erinn'rung an die Mängel
Meines Lebens sanft aus dem Gemüth!
Gib bei guten, schönen Seelen
Mir der häßlichen Vergessenheit!
Bei'm Gesang von Philomelen
Lehre du mich ihre Zärtlichkeit!
...
Composition:
- Set to music by Peter Joseph Lindpaintner (1791 - 1856), "Heimat", op. 71 (6 deutsche Lieder mit Begleitung des Pianoforte ) no. 1, stanzas 1-3 [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774 - 1860), "Die Heimath", appears in Neue Gedichte
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