by Gotthold Friedrich Stäudlin (1758 - 1796)
Language: German (Deutsch)
Ich hatt' einmal ein Mädchen, Es war im ganzen Städtchen Kein reizenders zu sehn. Sie prangt im Mädchen-Reihen Gleich einer von den Dreien, So jugendlich, so schön. Gleich Purpurnelken Blüte Ihr Mund, ihr Auge glühte In sanftem blauen Licht. Es schmolz an ihrem Strahle Mein Herz zum ersten Male. Was tut ein Auge nicht? Da schlich ich lange, lange So still umher, so bange. Es stach, es drückte mich! Ich stammelt endlich leise Nach blöder Schäferweise: Ich lieb' - ich liebe dich. Wohl meinst du's treu und bieder So liebt mein Herz dich wieder, Gestand ihr holder Mund. Da strömten unsre Flammen In einem Kuß zusammen. Geschlossen war der Bund. Manch Götterstündchen scherzte Ich mit ihr durch und herzte Die Traute spät und früh. Doch endlich kam ich wieder, Ging suchend auf und nieder Und nimmer fand ich sie. Weg war mein trautes Liebchen- Gewandert einem Bübchen Mit Rosenwangen zu. O Liebe, die mich trogen, Wend ab von mir den Bogen, Nur laß mein Herz in Ruh.
Composition:
- Set to music by Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 - 1791), "Ballade", 1783
Text Authorship:
- by Gotthold Friedrich Stäudlin (1758 - 1796), "Ballade (Liedchen)"
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Senior Associate Editor]
This text was added to the website: 2009-02-13
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Word count: 166