by Johann Conrad Nänny (1783 - 1847)
Lebensansicht See original
Language: German (Deutsch)
Frei und froh mit muntern Sinnen Wandl' ich durch die schöne Welt. Gold und Ruhm sich zu gewinnen, Laß' ich andern hingestellt; Nur nach Einem auf der Erde Ist mein ganzes Thun gelenkt, Wie ich dessen würdig werde, Was mir schon das Glück geschenkt. Ward mir doch die süße Gabe: Lust und Liebe zum Gesang, Daß mein Herz sich stärk' und labe In der Zeiten wildem Drang; Und so wandl' ich mit Gesängen, Wo das Schicksal hin mich führt; Nichts kann denn zu wild bedrängen, Der in sich den Einklang spürt! Vor der Welt gar hoch zu stehen, Scheint mir nicht das wahre Glück; Schwierig ist's auf Klippen gehen, Mancher stürzt im Augenblick; Lieber wandl' ich still im Thale Durch die Blumen, durch das Korn, Schöpfe mit bescheidner Schale Aus des Segens reinstem Born. Mich an seinen Strand zu setzen, Blickend in der Wellen Kreis, Fromm und stille mich zu letzen, Sei mir meines Strebens Preis; Auf die Gottheit zu vertrauen, Was ihr Rath auch senden Mag, Sei mein Thun auf diesen Auen, Bis an meinen letzten Tag.
Composition:
- Set to music by Carl Maria (Friedrich Ernst) von Weber (1786 - 1826), "Lebensansicht", op. 66 no. 5, J 134 no. 5 (1812), published 1812 [ low voice and piano ], Berlin: Schlesinger
Text Authorship:
- by Johann Conrad Nänny (1783 - 1847), "Lebensansicht"
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2018-10-09
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Word count: 178