Language: German (Deutsch)
Der Ritter Gawan reit't im Land, hält Schild und Speer in müder Hand. Das Schwert an seiner Seite klirrt leis' das Weggeleite. Staub liegt auf Wams und Eisenhut, es glimmt und flirrt der Sonne Glut, brennt Mann und Ross und Wehre; Herr Gawan blickt ins Leere. „Fortuna, sag', wo birgst du dich? Wo steht dein Rosengärtlein, sprich! Bin nun seit zehen Jahren um dich durchs Land gefahren!“ Der Ritter Gawan reit't im Land, nieder blickt er zum dürren Sand. „So wend' ich Ritt und Reise -“ Was regt am Weg sich leise? Feinglied'rig schwingt's zu ihm aufs Ross, mit weißem Arm es ihn umschloss, tät' ihm mit tiefen blauen Augen ins Antlitz schauen. Der Ritter Gawan geht durchs Land, ein Röslein trägt er in der Hand. Tät' wer sein Glück erraffen, was braucht's da Ross und Waffen?
Composition:
- Set to music by Margarete Schweikert (1887 - 1957), "Ritter Gawan", 1905 [ bass and piano ], unpublished
Text Authorship:
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2023-07-03
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Word count: 137