by Karl Friedrich von Gerok (1815 - 1890)
Language: German (Deutsch)
1 Mose 20. Zwei Pilger gehn im Dämmergrau Geheimnisvoll durch Feld und Au. ... Und schweigend gehn die Wandrer fort, Und keiner spricht en lautes Wort. Der Eine wie der Morgen klar, Mit rosigen Wangen und goldenem Haar. Der Andere würdig von Gestalt, Von silberweißem Haar umwallt. So fromm und fröhlich blickt das Kind, Es spielt sein Haar im Morgenwind. Der Alte geht so tief gebückt, Als ob ihn schwere Bürde drückt. Der Knabe auf den Schultern trägt, Das Holz zum Opferbrand zerlegt. Der Alte trägt den Opferstahl, Der funkelt rot im Frühlichtstrahl. Der Knabe zu dem Vater spricht, Und hebt empor sein Gesicht: ... Der Vater zu dem Knaben spricht, Und wendet ab sein trüb Gesicht: "Das Lämmlein wird ihm Gott ersehn, Mein Sohn, lass du uns fürbass gehn." Und schweigend gehn die Pilger fort, Und keiner spricht ein lautes Wort. Das ist der Vater Abraham, Mit Isaak, seinem Opferlamm. Mit Isaak, seinem einzgen Sohn, Mit seines Alters Lust und Kron. Manch schweren Gang hat er getan, Doch keiner kam so schwer ihn an. Doch will er auch noch diesen gehn, Was Gott gebeut, das muss geschehn. ...
Composition:
- Set to music by Clara Faisst (1872 - 1948), "Morija", subtitle: "Geistliches Lied ", op. 9 (1904-8), stanzas 1-2,4-11,13-19 [ voice and piano or organ ], Hameln: Oppenheimer, später: Hameln: Oltersdorf
Text Authorship:
- by Karl Friedrich von Gerok (1815 - 1890), "Morija", written 1853, appears in Palmblätter, in Heilige Berge
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2013-06-26
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