by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
Der Spielmann und sein Kind
Language: German (Deutsch)
Es blitzt und kracht, es saust der Wind -- Der blinde Spielmann und sein Kind, Sie ziehen in die Welt hinein: Jenseit des Bergs soll Kirmeß sein. Und als sie an dem Abhang sind: Bleib stehn, mein Vater! ruft das Kind. Ihn aber treibt der Sturm voran, Da stürzt hinab der arme Mann. Nun sitzt sie da am Fels allein Und jammert in die Welt hinein. Sie hält des Vaters kalte Hand, Den Blick zum Himmel hingewandt: O lieber guter Vater du, So gingst du ein zur ew'gen Ruh! Aus aller deiner Pein und Noth Hat dich erlöst ein gäher Tod. Vor deinen Augen war es Nacht, Du sahst nicht mehr der Erde Pracht. Du sangst von ihrer Fröhlichkeit Und trugst im Herzen Gram und Leid. Der Mond geht auf, hell ist die Nacht, Kein Vogel schreit, kein Eichbaum kracht, Des Donners Grollen ist verhallt, Kein Blättchen rauscht, es schweigt der Wald. Ja, Gottes Frieden kam herab: Die Welt ist ruhig wie das Grab. O schliefe doch mit seinem Schmerz Nun endlich auch mein armes Herz! Zertrümmert wie die Harfe hier Ist Alles, Vater, nun mit dir. Ich kann nicht singen mehr um Brot -- Mein Lied ist nur: o wär' ich todt!
Confirmed with Lieder aus Weimar von Hoffmann von Fallersleben, Hannover, Karl Rümpler, 1854, pages 60-61.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Der Spielmann und sein Kind", appears in Lieder aus Weimar [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Richard Georg Strauss (1864 - 1949), "Der Spielmann und sein Kind", 1878 [ voice and piano or orchestra ] [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2024-08-19
Line count: 32
Word count: 201