by Anonymous / Unidentified Author
Des Wanderers Gruss
Language: German (Deutsch)
Die Welt durchzieh' ich fremd und unbekannt, Doch meiner Lieder Trauertöne tragen, Mein Herz zu dir, du theures Vaterland, Denn niemals kann es treulos dir entsagen. Es zieht mich hin mit wehmuthsvollem Blick, Wo ich einst glücklich war, nach jenen Au'n Sieht oft mein Auge schwermuthsvoll zurück, Der Heimath schöne Fluren zu erschau'n. Die Welt ist gross und eines Gottes Werk, Doch wo zuerst er gab mir Tag und Leben, Wo einer Mutter Herz mir ward und schlug, Auch dahin nur steht meiner Seele Sehnen. O! Steht nicht still, ihr Wolken ohne Zahl! Eilt Pfeilschnell fort, ihr Segler hoher Luft! Und bringet ihm, der Heimath grünem Thal, Des Wandrers Gruss, den Schmerz und Liebe ruft. Die Welt ist schön und überall auch gut, Doch wo ich jene Blumen konnte pflücken, Die harmlos mir die Freundin wand zum Kranz, Wo ich der Liebe schönstes Roth könnt blicken Und eines Vaters Segen auf mir ruht, Auch da nur ist für mich ein Hochgenuss Und treibt's mich fort mit heisser Liebesgluth, Zu bringen ihm, dem Vaterland, den Gruss.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Johann) Wilhelm Kühner (1812 - c1880), "Des Wanderers Gruss", published 1838 [voice and piano], in Europa. Chronik der gebildeten Welt, IV. Band, Fünfte Lieferung [text verified 1 time]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2015-06-09
Line count: 24
Word count: 175