by Robert Reinick (1805 - 1852)
Das ist gewiß die größte Noth
Language: German (Deutsch)
[Das ist gewiß die größte Noth]1, Wer aus der Fremde kommt nach Haus, Und findet seine Liebste todt; Da gehn ihm alle Freuden aus. Es war an einem Sonntag früh, Da kam ich in die Stadt hinein; Ich dachte nur allein an sie, Wie wollten wir nun glücklich sein! Und an der Kirche zog ich hin, Wo ich das erste Mal die sah; Ich hörte Orgelklang darin, Wie schlug mein Herz so fröhlich da! Hier, dacht' ich, wirst du sie nun sehn, Wie sie für dich zum Heiland fleht; Ich wollt auch ganz von ferne stehn, Um nicht zu stören ihr Gebet. Und wie ich in die Kirche kam, Ward plötzlich mir so angst und bang; Ein jedes Aug in Thränen schwamm, Sie sangen einen Grabgesang. Und wie ich kam zum Hochaltar, -- Da sah ich ach du lieber Gott! -- Den Rosenkranz, im blonden Haar, Die Liebste blaß und starr und todt! Wie mir da ward, ich weiß es nicht, Solch Schmerz ist wirklich auch zu groß; Und daß er nicht das Herz zerbricht, Ist doch das allerschlimmste Loos! -- --
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View original text (without footnotes)Confirmed with Lieder von Robert Reinick, Maler. Mit dessen Lebensskizze von Berthold Auerbach, Sechste Auflage, Berlin, Verlag von Ernst & Korn, 1873, pages 188-189.
1 Graben-Hoffmann: "Der hat fürwahr die größte Not"; further changes may exist not shown above. Source: ChallierText Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Rückkehr", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gustav Heinrich Graben-Hoffmann (1820 - 1900), "Die Heimkehr", op. 13, published 1850 [ voice and piano ], Magdeburg, Heinrichshofen [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2015-10-12
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