by Christoph von Schmid (1768 - 1854) and sometimes misattributed to Franz Seraphicus Schmid (1764 - 1843)
Deutsches Requiem See original
Language: German (Deutsch)
Zum Eingang. Bey des Entschlafnen Trauerbahre Versammeln wir uns am Altare; Sieh' mitleidsvoll, o Herr! auf uns herab! Voll des Vertrau'ns zu deiner Güte, Erheben wir uns im Gemüthe Zu dir, der in den Tod für uns sich gab. Erhöre, Heiland unser Flehen, Gieb dem Entschlafnen dich zu sehen; Mach' ihn von jeder Sündenmackel rein! Wenn wir uns gläubig hier bestreben, Nach deinem Wort, o Herr! zu leben; So hoffen wir einst ewig dein zu seyn. Nach der Epistel. Der Tod rückt Seelen vor's Gericht, Wo Jesus thront im reinsten Licht; Da wird, was hier verborgen war, Den Augen Aller offenbar. Drum mache täglich dich bereit Zur Rechenschaft, zur Ewigkeit! O, prüfe! deinen Glauben, Christ! Ob er durch Liebe thätig ist? Ein Seufzer in der letzten Noth, Der bloße Wunsch, durch Jesus Tod Vor Gottes Thron gerecht zu seyn, Macht uns noch nicht von Sünden rein. Ein Herz, das Gottes Stimme hört, Ihr folgt, und sich vom Bösen kehrt; Ein büssend Herz, von Lieb' erfüllt, Dies ist es, was bey Christo gilt. Erbarme dich, Herr Jesu Christ, Der du für uns gestorben bist! Erbarme dich, verwirf uns nicht, O Herr! von Deinem Angesicht. Zum Evangelium. Wie tröstlich ist, was Jesus lehrt: "Wer an mich glaubt, und mich verehrt, Der lebt, kömmt nicht in das Gericht, Und sieht den Tod auf ewig nicht." Wir glauben freudig an dein Wort; Ja, Herr! wir leben ewig fort - Wie kann der Tod uns schrecklich seyn? Er führt uns ja ins Leben ein. Dort sehen wir Dein Angesicht; Um uns stralt dort ein himmlisch Licht! Wir sind von aller Noth befreit, Dort Erben deiner Herrlichkeit! Zum Offertorium Dir, Vater! weihen wir hier Gaben, Von reinem Brod und reinem Wein. Du bist's, von dem wir Alles haben; Laß sie dir wohlgefällig seyn! Mit ihnen steige unser Flehen, Für die Entschlafenen empor: Laß sie in Herrlichkeit dich sehen, Umgeben von der Engel Chor. Dein Sohn, o Gott! starb für uns Sünder, Er tilgte unsrer Sünden Schuld; Durch ihn sind wir nun deine Kinder, Vertrauen Deiner Vaterhuld. Mag unsern Leib die Erde decken, Uns grauet vor dem Grabe nicht; Du wirst ihn wieder auferwecken, Du unsers Glaubens Zuversicht! Zum Sanctus. Droben nur ist wahres Leben! Millionen stehen schon Ihren Retter zu erheben, Selig da vor seinem Thron. Engel und Verklärte singen, Lob und Dank ihm darzubringen: Heilig! heilig! heilig! ist Der Erbarmer, Jesus Christ! Vaterland verklärter Frommen, Wohnsitz ungestörter Ruh! Was kein Sterblicher vernommen, Gottes Heil gewährest du. Freuden-Erndten schenkt Gott denen, Die zuvor gesä't in Thränen! Jesus! führ' uns auch dorthin! Dann ist Sterben uns Gewinn. Zur Wandlung Jesu! Dir leb' ich! Jesu! Dir sterb' ich; Jesu! Dein bin ich Im Leben und Tod! Zum Memento für die Abgestorbenen. Der Frommen abgeschiedne Seelen, Gott! Deiner Vaterlieb' empfehlen, Dies ist der Hinterlaßnen Trost und Pflicht. Drum hoffen wir, du wirst das Flehen Der Bruderliebe nicht verschmähen, Die hoffnungsvoll für theure Seelen spricht. Zum Agnus Dei. Lamm Gottes! Gnade, Heil und Leben, Hast du erbarmend mir gegeben! Du starbst, um mich vom Tode zu befreyn! Ermattet giengst du mich zu suchen! Du liessest dir am Kreuze fluchen! Herr! soll dein Blut an mir verlohren seyn? Zur Kommunion. O hohes Glück, vor Dir zu steh'n, O Freude, Jesus Dich zu seh'n, Dich, herrlich Haupt der Glieder! Zu sehen dich in deinem Licht Von Angesicht zu Angesicht! Dich, Erster aller Brüder! Wie wird mir dann zu Muthe seyn, Wann alle Todten Groß und Klein, O Jesu! vor Dir stehen! Wann du mich dann beym Namen nennst, Vor Gott und Engeln mich bekennst, Ich ewig dich soll sehen! Der Seligkeiten, Gott! wie viel! O Freuden ohne Maaß und Ziel, Hoch über alles Sehnen! O Ewigkeit, o Ewigkeit! Was ist das Leiden dieser Zeit? Wie nichts sind alle Thränen! Am Ende der Messe. Euch, die von uns geschieden, Verleih Gott seinen Frieden, Bis wir nach dieser Pilgerzeit Mit euch in Gottes Herrlichkeit Vereinigt ewig leben.
Composition:
- Set to music by Franz Peter Schubert (1797 - 1828), "Deutsches Requiem", alternate title: "Deutsche Trauermesse", D 621 (1818), published 1826 [ satb chorus, organ ], note: first published as a composition of Ferdinand Schubert (op. 2)
Text Authorship:
- by Christoph von Schmid (1768 - 1854)
- sometimes misattributed to Franz Seraphicus Schmid (1764 - 1843)
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Researcher for this page: Peter Rastl [Guest Editor]
This text was added to the website: 2017-08-13
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