by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
Wildröslein
Language: German (Deutsch)
1 Röslein blühend an laubiger Halde, Mild umhauchet vom Sommerwind, Dich wohl grüßet der Schlag vom Walde, Lieblich erblühtes Dornenkind! Ich dich brechen? Nein, wonnig glühe Rosigrot aus dem dunklen Laub! Ich dich brechen? Nein, duftig blühe, Ach, zu bald nur des Windes Raub! Röslein, blühend im tiefen Herzen, Selige Liebe, dich bricht kein Wind; Blühe, glühe aus Erdenschmerzen, Lieblich knospendes Dornenkind! 2 O rotes Wildröschen, du einsames Kind, Vom Regen umrauscht und gezauset vom Wind, Wie bist du so hold und so lieblich zu seh`n, Und blü`st auch im Regen, in stürmenden Weh`n. Es trauet dem Himmel die Rose am Wald, Wird`s Morgen auch stürmisch und traurig und kalt, Denn hat auch kein Mensch nach dem Röslein Gelüst, So wird es doch Nachts von den Engeln geküßt. O rotes Wildröschen, so einsam gestellt, Wie Unschuld vergessen, und fern von der Welt, Doch hat auch kein Mensch nach dem Röschen Gelüßt, So wird es doch Nachts von den Engeln geküßt.
See also Wildröschen.
Text Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), "Wildröslein", appears in Waldblumen, in 1. Naturstimmen [3rd edition] [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2019-08-24
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