by Josephine von Münk-Holzmeister, Freiin (1786 - 1843), as Sephine
Schneebilder
Language: German (Deutsch)
Es spielen dort die Knaben Und jauchzen in dem Schnee, Sie kneten große Ballen Sie schleudernd in die Höh'. Doch drüben an dem Walde Ein einsam Hüttchen steht; Das hat im bösen Sturme Der tiefe Schnee verweht. Der Mann mit Weib und Kindern Liegt dort zu Tod erstarrt; Sein treuer Hund noch heulend Am Eingang ängstlich scharrt. Hier klingen Silberschellen; Mit Federn rund bekränzt Die Pferde hoch sich bäumen; Des Schlittens Pracht erglänzt: Darin ein holdes Pärchen Mit Windeseile fliegt, Das auf den Tigerfellen Behaglich warm sich wiegt. Auf frisch verschneytem Wege Der müde Wandrer weilt, Die Spuren sind verschwunden, Die Nacht hat ihn ereilt. Es glänzen Bart und Haare Wie Silberzacken weiß, Es bläst der Sturm ihn nieder, Sein Herz erstarrt zu Eis. Du gleichest wohl der Liebe Du wunderlicher Schnee! Hier schaffst du Glück und Freude, Dort Schmerz und Todesweh!
Confirmed with Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode. 1838. Erstes Quartal. Auf Kosten des Herausgebers Friedrich Witthauer. Gedruckt bey Anton Strauß's sel. Witwe. No. 27. Sonnabend, den 3. März 1838, pages 212.
Authorship:
- by Josephine von Münk-Holzmeister, Freiin (1786 - 1843), as Sephine, "Schneebilder" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph Netzer (1808 - 1864), "Schneebilder", op. 6, published 1839 [ voice and piano ], Wien, Wimmer [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Peter Rastl [Guest Editor]
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