by Eduard Anschütz (1795 - 1855)
Der arme Maler
Language: German (Deutsch)
Es war ein armer Maler gar fleissig früh und spät, die Kunst, die er sich wählte, ihn herzlich freuen tät! War ihm ein Bild gelungen, und wenn's auch noch so klein, zog still in seinem Busen der lichte Himmel ein. Da brach in Kriegeswettern herein des Unglücks Macht, der Maler musste kämpfen in wild entbrannter Schlacht. Und mitten im Gedränge traf ihn ein Säbel scharf, der seine fleiss'ge Rechte zur Erde blutig warf. D'rob seufzt' er tief und weinte, wie hart ist mein Verlust. Er soll der Kunst entsagen, dahin war seine Lust. Nun steht allein der Maler, allein mit seinem Gram, flieht trauernd und verstummet der Menschen Aug' voll Scham. Er malte noch so gerne, das ist ja Gott bekannt, doch ach! wie kann er malen mit abgehau'ner Hand?
Text Authorship:
- by Eduard Anschütz (1795 - 1855) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph Netzer (1808 - 1864), "Der arme Maler" [ voice and piano ], confirmed with a CD booklet [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2020-05-14
Line count: 28
Word count: 130