by Carl Preser (1828 - 1910)
Wanderlust
Language: German (Deutsch)
Wer in der Ferne niemals ging In erster Frühlingslust, Wer nie am heitern Himmel hing Mit einem Lieb aus froher Brust: Der weiß nicht, wies dem Wandrer ist, Dem Freud und Lust bewegt, Und der, wo kühl die Quelle fließt, Sich ruhend niederlegt. Wer nie, den Wanderstab zur Hand, Durch grüne Auen schritt, Wem nicht die hohe Lust bekannt, Die draußen uns entgegen tritt: Der wei&szig;t nicht, was der Wandrer denkt, Wenn ihm der Morgen winkt, Und weiß nicht, was der Frühling schenkt, Der glühend ihn durchdringt. Ja, wer nich wandert, weiß es nicht, Wie sich das Herz erhebt, Wenn Waldesduft und Rosenlicht Des Wandrers stillen Gang belebt; So weiß der Wandrer nur, wie schön Es sich zur Ferne wallt, Wie lieb durch Thäler und auf Höhn Ein freies Lied erschallt.
Confirmed with Carl Preser, Gedichte, zweite Auflage, Eichstätt und Stuttgart: Krüll'sche Buchhandlung, 1879, pages 199 - 200. Appears in Liebe, Frühling, Wanderlust.
Authorship:
- by Carl Preser (1828 - 1910), "Wanderlust", appears in Gedichte, in Liebe, Frühling, Wanderlust [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Wanderlust", op. 193 (4 Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte) no. 3, published 1861 [ soprano or tenor and piano ], Leipzig, Siegel [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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