by Clara Faisst (1872 - 1948)
Waldlied
Language: German (Deutsch)
Der Sonne gold'ne Strahlen, sie wecken Licht und Glanz; in tiefen Farben malen sie rings der Wälder Kranz. Und die Wanderlust erfüllt die Brust, es lockt uns die Weite zur frohen Schau über Wald und über Au, das Glück gibt uns Geleite. Und wir wandern voller Freude durch des Sommers letzte Pracht und erleben froh das „Heute“, bis hernieder sinkt die Nacht. Den Häher seh' ich steigen ins Abendlicht hinein, und durch das nächt'ge Schweigen hör' ich die Hirsche schrei'n. Auf des Jägers Spur durch Wald und Flur halt' ich stille oft, zu lauschen dem hehren Sang, der die Seele mir bezwang mit Klingen und mit Rauschen. Und wir wandern voller Freude durch des Sommers letzte Pracht und erleben froh das „Heute“, bis hernieder sinkt die Nacht. In meinem Herzen klingen viel' Lieder froher Art, ich muss sie immer singen auf dieser Wanderfahrt. Und ich folge still der Freuden Füll', die der Wald mir hat gegeben. Erfrischt ist der Sinn, und die Lust ist mir Gewinn; wie schön ist heut' das Leben! Es ruht auf sonn'ger Halde verborgen wohl ein Wort - ich lauscht' es ab dem Walde und trag's im Herzen fort.
Text Authorship:
- by Clara Faisst (1872 - 1948)
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Clara Faisst (1872 - 1948), "Waldlied", published c1928-1934 [ voice and piano ], Karlsruhe, self-published [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-01-25
Line count: 42
Word count: 192