by Cajetan Cerri (1826 - 1899)
Perfidie
Language: German (Deutsch)
Was mir die Welt auch Böses tut, vergessen sei es und vergeben; ich denke mir: Vielleicht ist's gut, dass sich aus Schmerz ringt neues Leben. Das Eine nur vergess' ich nie, das Eine nur vergeb' ich nie: die Perfidie! Das falsche, frost'ge Schlangengift, das Heilkraft noch und Lind'rung heuchelt, die Mörderhand, die rückwärts trifft, nachdem sie erst uns sanft gestreichelt; o siebenmal veracht' ich sie, o siebenmal verfluch' ich sie, die Perfidie! Der Feind im starken, off'nen Streit, er stelle sich und sei willkommen; dann Zahn um Zahn - dann sei geweiht dem Hass die Kraft, dem Hass entglommen, denn auch im Hass ist Poesie, doch bleibe fern nur sie, nur sie: die Perfidie! Die Perfidie hat stets ins Buch des Lebens mir mit Blut geschrieben, die Perfidie schafft Schmerz und Fluch selbst aus der Mutter reinem Lieben. D'rum in den tiefsten Abgrund zieh, d'rum in die schwarze Hölle flieh, o Perfidie!
Authorship:
- by Cajetan Cerri (1826 - 1899) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "Perfidie" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-12-11
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Word count: 152