by Anonymous / Unidentified Author
Nonnelied
Language: Swiss German (Schwizerdütsch)
’S ist kein verdrießlicher Lebe, als in das Klösterli gehe. Man muss darinne verbliebe, muss alle Schätzli miede. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! Dort kömmet mie Vater und Mutter, im Klösterli finde sie mich; habn alle hübsche Kleidli an; weder ich muss in dem Küttli stahn. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! Wenn ich in die Kirche gehe, sing ich die Vesper alleine; wenn ich das Gloriabäteli sing, liegt mir mie Schätzli nur im Sinn. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! Wenn ich dann zu Tischli gehe, steht mir das Tischli alleine. Ich esse das Fleisch und trinke den Wie und denke, o Schätzli, wärst du dabie! O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! Wenn ich denn auch schlafe gehe, steht mir das Bettli alleine; ich liege darin, dass Gott erbarm, und denke dich, Schätzli, in mine Arm. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan! In der Nacht, wenn ich erwach, da greif ich hin und her. Da mag ich greife, wo ich will, wo ich greife, ist alles still. O Liebe, was hab ich getan! O Liebe, was hab ich getan!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788), "Nonnelied", Wq 200 no. 3 (1788-1789) [ voice and piano or harpsichord or organ ], from Neue Lieder-Melodien, no. 3 [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2022-02-24
Line count: 36
Word count: 211