by Max Geissler (1868 - 1945)
Das verlorene Lied
Language: German (Deutsch)
Einst wußt' ich ein schönes Lied vom Mai; Ich habe die Weise verloren. War wonnig zu blasen auf der Schalmei Im Grünen vor den Toren. Es klang von heimlicher Liebe darein Und klang von minnigen Küssen. Nun duften die Kirschen wieder am Rain, Und das Junglaub haucht von den Nüssen. Ich reite vorüber, ich reite vorbei Dem sanften, sehnsüchtigen Sagen. Einst wußt' ich ein schönes Lied vom Mai, Das haben die Stürme verschlagen. Ein Klingen klingt aus der Frühlingsau; Ich seh' sie zum Tanze schreiten . . . Mein Rappe niest in den klaren Tau - In den Bergwald wollen wir reiten. Und wird es Nacht und lischt der Schein Der Sterne in den Winden - Wir schlagen uns Funken aus dem Stein Und wollen den Weg schon finden.
Confirmed with Gedichte. Volksausgabe von Max Geissler. Erstes bis Fünftes Tausend, Leipzig: Verlag von L. Staackmann, 1908, page 85.
Text Authorship:
- by Max Geissler (1868 - 1945), "Das verlorene Lied" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl (Friedrich) Kühnhold (1864 - 1933), "Das verlorene Lied", published 1906-1913 [ men's chorus a cappella ], Leipzig, Kahnt Nachfolger [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2025-05-29
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