by Gustav Rasmus (1817 - 1900), as Gustav Rassmus
Der Spielmann und die Wirtin
Language: German (Deutsch)
Kehrt ein Spielmann auf der Reise einst beim Wirt im Waldkrug ein, singt und spielt nach Spielmannsweise bis zum roten Abendschein; singt vom Wein und fernen Lieb', die dem Treuen treu auch blieb. Und die Wirtin hört ihn singen von dem Liebchen und dem Wein, hört die gold'nen Saiten klingen zu dem Liede hell und rein; und sie füllt, als Frauendank, einen Becher für den Sang. „Guter Sänger! Nimm die Labe aus der fremden Wirtin Hand! Freudig reich' ich dir die Gabe für das Glück, das ich empfand. Denk', ich sei die ferne Maid, die dir diesen Becher weiht!“ Und der Gast mit heiter'n Blicken schaut die Wirtin lieb und hold, nimmt den Becher mit Entzücken, den die schöne Hand ihm zollt. Sieh, da wird's ihm plötzlich klar, dass die Maid ihm treulos war. Zitternd reicht er nun die Gabe abgewandten Blicks zurück, nimmt die Laute, greift zum Stabe, singt nie mehr von Liebesglück. Denn die Wirtin - seine Maid - brach der treu'sten Liebe Eid.
Authorship:
- by Gustav Rasmus (1817 - 1900), as Gustav Rassmus [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Proch (1809 - 1878), "Der Spielmann und die Wirtin", op. 5, published <<1837 [ voice, piano, cello ad libitum ], Wien, Diabelli und Co. [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2022-05-28
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