Der Ballkranz
Language: German (Deutsch)
Die Mutter zum Balle gar herrlich geschmückt, das kranke Kindlein ans Herz sie drückt. „Lieb' Mütterchen! Bleibe, o bleibe zurück!“ Das Kindlein [flehet]1 mit ängstlichem Blick. „Lass gehen, mein Herzchen, ich bringe vom Tanz viel Gutes dir und einen niedlichen Kranz.“ Darauf mit dem Tänzer, der lange geweilt, behende dem Tanzsaal entgegen sie eilt. Doch mag noch so fröhlich erschall'n die Musik, kann sie nicht vergessen des Kindes Blick. Ihr ist so ängstlich, so traurig zu Mut', sie fühlet im Herzen erstarren das Blut, find't nimmer Ruhe, find't nimmermehr Rast, sie eilet nach Hause mit stürmender Hast. Im Zimmer ans Bettchen tritt schnelle sie hin; einen Kranz braucht das Kindlein von - Rosmarin!
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Researcher for this page: Johann Winkler
Confirmed with Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt für alle Stände, No. 6, 32ster Jahrgang, 11. Jänner, Wien, Gedruckt und im Verlage bey A. Strauß's sel. Witwe, 1840.
1 Proch: "fleht"Authorship:
- by Friedrich Stump , "Der Ballkranz" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Proch (1809 - 1878), "Der Ballkranz", op. 75, published 1840 [ voice and piano ], Wien, Diabelli und Co. [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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