by (Johann Wilhelm) Bernhard von Hymmen (1725 - 1787)
Phillis
Language: German (Deutsch)
Willkommen, selige Gefilde, Allein durch Phillis' Reiz beglückt! Durch sie, mit deren holdem Bilde Sich selbst der ganze Frühling schmückt. Im Angenehmsten Auge malet Sich ihrer Seele Schönheit ab; Aus jedem milden Blicke strahlet Die Güte, die das Herz ihm gab. Mit welchem muntern Rosenflore Lacht ihre Lilienwange nicht! So frisch bepurpurt lacht Aurore, Wenn sie durch weiße Wölchen bricht. Hier wandelt sie, und Blumen sprießen Bei jedem leichten Tritt hervor, Und Locken, die die Stirn umfließen, Umsäuselt der Zephyre Chor. Aglaja schwebt in ihrem Tanze, Vermehrt in ihr die Schwesterzahl, Krönt sie mit einem Myrthenkranze, Und winket ihr zum Göttermahl. Sanft, wie die Unschuld, wallt der Busen Bei jener Saiten Harmonie: Sie locket am Klavier die Musen Zur Kunst der süßern Melodie. Dort, wenn im Schatten junger Linden Sie einsam mit der Tugend spricht, Von Freiheit scherzt, und mit Empfinden Sich neugeborne Veilchen flicht; Dann singe du, o Philomele! Mit Liedern voll von Zärtlichkeit In Phillis' weich geschaffne Seele: Sing' ihr der Liebe zartes Lied!
Confirmed with Der Rosengarten der deutschen Liebeslieder, Leipzig: Julius Zeit, 1908, pages 261 - 262.
Authorship:
- by (Johann Wilhelm) Bernhard von Hymmen (1725 - 1787), "Phillis" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Christian Agthe (1762 - 1797), "Phillis" [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-03-12
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