Das alte Nest
Language: German (Deutsch)
Du altes schlafbefang'nes Nest, oft schmäht ich dich mit lauter Kehle, Und doch: nichts hält wie du mich fest, so in der Tiefe meiner Seele. Ich glaube, wenn ich ganz einmal dort draußen Heil und Halt verlöre, stumpf allem Glück und aller Qual, und selbst zu stumpf zum Weinen wäre... Und sähe deinen schiefen Turm sich von den blauen Bergen heben Und rings, wie tiefgeduckt vom Sturm die roten Dächer ihn umgeben. Weitum das segenschwere Feld, die lichte Flur, und hinter Mauern tiefgrüner Wälder fern die Welt... durch meine Seele ging ein Schauern: "O Heimat du?", dies einz'ge Wort, ich stünde still und schaute, und wendete den Blick nicht fort bis heiß mir's von den Augen taute.
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Kienzl (1857 - 1941), "Das alte Nest", op. 106 no. 3 (1926). [voice and piano] [text verified 1 time]
Researcher for this page: Brigitta Grünbauer
This text was added to the website: 2012-02-10
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