by Anonymous / Unidentified Author
Mein' Freud' möcht ich wohl mehren
Language: German (Deutsch)
Mein' Freud' möcht' ich wohl mehren, Wollt' Glück mein Helfer sein, Glück muß mich ernähren Und wend' mein' heimliche Pein; Ich hatt' mir auserlesen Ein adeliges Weib; Gen ihr steht all mein Wesen, Ich kann ohn' sie nit g'nesen. Das machet ihr stolz Leib. Laß dich doch überwinden, Viel edle Fraue mein, Allein kannst Du mich binden Mit werther Minne rein. Mach', daß mein Will' ergange, Den Du mir hast entschlan; Leb' ich darnach noch lange, So bin ich doch im Twange, Gen Dir in Lieb' zu stahn. Herz, Sinn und Muth bekränket, O zarte Fraue mein, Daß sich Dein Lieb' nit senket Gen mir, das könnte sein; Deine Liebe ist gar kleine, Wenn es die Welt entgilt, Zart, edle Fraue reine. Wenn Du bist mein alleine, Desto baß Dich mir empfilt. Groß' Lieb' ist eine Sache, Sprach da die Fraue werth, Die mir viel Schaden machet, Und mir das Herz versehrt; Doch muß den Tag ich sorgen Des Klaffers arge List; Laß uns darauf nit borgen, Spar uns dasselbige morgen, So Du voll Arg nit bist.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Annette Elisabeth, Freiin von Droste-Hülshoff (1797 - 1848), "Mein' Freud' möcht ich wohl mehren" [ voice and piano ], confirmed with Die prosaischen Schriften und Jugendwerke, ed. by Wilhelm Kreiten, Münster und Paderborn: Ferdinand Schöningh, 1886, pages 560 - 561. Appears in Anhang, in Liedertexte [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2020-12-20
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