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by Karl Thorbecke (1786 - 1837)

Frühlings Einzug
Language: German (Deutsch) 
Es kommt aus fernen Reichen
Ein Prinz in unser Land  
Mit lieblichen Gebräuchen,
Gleich wie sie dort bekannt.
Wir sahn zu Grabe führen
Den alten grauen Herrn;
Er wird uns nun regieren!
Uns scheint ein schöner Stern! 

Und wie vor Herrn und Frauen,   
Für die die Krone reift, 
Voran durch Flur und Auen
Ein schöner Page läuft;
So eilt ein Duft der Freude
Dem Prinzen auch voran,
Mit himmelblauen Kleide
Als Page angethan. 

Der Gnade Werke sprossen
Gleich aus des Herren Schooß;  
Sie allen, die geschlossen,
Er läßt sie alle los. 
Sie alle, die gefangen,  
Er macht sie alle frei;
Es ist sein süß Verlangen,
Das alles Liebe sei. 

Da hebt aus seinen Ketten
Das Wasser sich hervor;
Aus Schnee-  und Eisesbetten
Springt alles froh hervor.
Es heben sich und glänzen 
Die Blumen all' heran;
Es schwillt von tausend Kränzen
Des Prinzen Busen an. 

Aus tausend Kehlen fliegen
Gefangne Lieder auf;  
Das ist ein hold Bekriegen!  
Ein schöner Wettelauf! 
Auf Herzen, tief beladen,
Zieht aus gefangen Leid;
Beim süßen Ruf der Gnaden,
Geht, Schmerzen, gehet weit!  

Und Alle woll'n sich zeigen,
Und bringen Ihren Dank; 
Sie tanzen einen Reigen,  
Da ist Musik und Sang. 
Es zieht ein goldner Bogen 
Sich durch die blaue Luft; 
Da kommt der Prinz gezogen 
Mit Spiel und Blumenduft.  

Da willt auch keiner fehlen, 
Und keiner bleibt zu Haus: 
Die Thier in Wald und Hölen, 
Sie schallen froh heraus. 
Den Menschen sieht man gehen 
Bald fern, bald nah hinzu: 
Er kann nicht stille stehen, 
Sein Herz hat keine Ruh'.  

Sein Herz, vom Leid genesen, 
Sehnt wieder sich nach Leid;  
Man kann es nicht erlösen, 
Es wird vom Weh erfreut: 
Der Liebe Band' und Leiden 
Erfreuen es allein; 
Es will vom Leben scheiden, 
Wenn nicht gefangen sein.  

Der Herr, wie er sie findet, 
Nimmt all' an seine Brust;   
An seinem Herzen zündet 
Sich Liebes-Weh und Lust.    
Es bringt die schöne Gabe 
Dem andern jeder hin; 
Die Blumen zu dem Grabe 
Des grauen Königs ziehn. 

Confirmed with Karl Thorbecke, Lieder, Berlin: no publisher, 1814, pages 74 - 77.


Text Authorship:

  • by Karl Thorbecke (1786 - 1837), "Frühlings Einzug", appears in Lieder von Karl Thorbecke, mit Compositionen, first published 1814 [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Gottfried Emil Fischer (1791 - 1841), "Frühlings Einzug", published 1842 [sung text not yet checked]

Researcher for this page: Melanie Trumbull

This text was added to the website: 2019-06-23
Line count: 72
Word count: 327

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