by Gottfried Keller (1819 - 1890)
Ich kenne dich, o Unglück, ganz und gar
Language: German (Deutsch)
Ich kenne dich, o Unglück, ganz und gar Und sehe jedes Glied an deiner Kette! Du bist vernünftig, zum Bewundern klar, Als ob ein Denker dich geordnet hätte! Nicht mehr noch weniger hat mir gebührt, Mir ist gerecht die Schale zugemessen; Und dennoch hab ich bittrer sie verspürt, Als niemals ich getrunken noch gegessen. Jetzt aber bring ich leichter sie zum Mund, Als einst die müde Seele noch wird wissen; Der quellenklare Perltrank ist gesund, Ich lieb ihn drum mit dürstendem Gewissen!
About the headline (FAQ)
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title, appears in Gesammelte Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Aus einem Romane, in 2. In der Trauer, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- [ None yet in the database ]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-07-19
Line count: 12
Word count: 82