by Adolf Kunz
Wandern, ach Wandern
Language: German (Deutsch)
Wandern, ach Wandern weit in die Fern Wandern, ach Wandern tu ich so gern, Rastlos durcheilen Täler und Höhn. Welt, ach so weit, wie bist du so schön! Mir ward keine Liebe, kein heimatlich Land Stets weiter nur eilen, von niemand gekannt. Die Sorgen und Grillen, die kannte ich nie, Singend verscheucht' ich spät sie und früh. Ein fahrender Sänger, von niemand gekannt Ein Rattenfänger, das ist mein Stand. Ratten und Mäuse fange ich ein, Aber auch Mägdlein, herrlich und fein. So eine Unschuld, lieblich und zart, Küsse ich feurig nach Sängers Art. Und will sie sich sträuben, halt ich sie so warm, Heiß liebend umschlungen, fest in meinem Arm, Sing flehend ihr leise von Minne ins Herz: "Ach hör doch, du Süße, lindre den Schmerz Des fahrenden Sängers, von niemand gekannt Des Rattenfängers aus fernem Land. Geht es zu Ende, Sterben muß sein, War ja im Leben immer allein. Im Kampf ums Dasein froh war mein Sinn, Drum geb mein Leben freudig ich hin. Herr Petrus im Himmel, er öffnet die Tür, Er fragt die Engel: "Sagt, wen bringet ihr?" Und sichtlich erfreut reicht mir Petrus die Hand: "Sei mir gegrüßt du, sag, was ist dein Stand?" Ein fahrender Sänger, von niemand gekannt Ein Rattenfänger, das ist mein Stand.
Text Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Adolf Neuendorff (1843 - 1897), "Wandern, ach Wandern", published 1880, from the operetta Der Rattenfänger von Hameln [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-09-10
Line count: 30
Word count: 210