by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891)
Wunder
Language: German (Deutsch)
Ich gieng durch's Feld spazieren An einem Wintertag: Ach! wie die Vöglein frieren! Wo blieb ihr Musicieren, Das jedes Herz erfreuen mag? Und kaum war meinem Munde Das rasche Wort entflohn, Da -- blüht zur selben Stunde Im öden Wintergrunde Der allerschönste Frühling schon! Hell fangen an zu singen Die Vöglein mannigfalt; Auf thut die Lerch sich schwingen, Will bis zum Himmel dringen, Und grün steht da der kahle Wald! Und tausend Blüthen sprießen Aus jedem Zweig hervor; So klar die Bächlein fließen, Und an den Borden schießen Die schönsten Blumen keck empor! Und finden eure Zungen Dieß gar so wundersam, -- Wißt: Der dies Lied gesungen, In dem es frisch erklungen, Der wurde gestern Bräutigam!
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 155-156.
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Wunder", appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 175 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Philipp Tietz (1816 - 1878) [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Senior Associate Editor]
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