by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894)
Still!
Language: German (Deutsch)
Thu' deine Liebe Keinem kund, Sonst wachsen über Nacht die Sorgen. Sieh', wie die Blume tief im Grund Den süßen Tropfen hält verborgen! Die zärtlichen Gefühle hüt', Daß scheu sie bleiben gleich den Rehen -- Was dir im Herzen stille blüht, Das laß' nicht vor den Menschen sehen. Auch deinen Schmerz behalt' allein, Dein Auge lass' ihn nicht vermuten, Sonst wird er bald vergiftet sein -- So bleibt er rein und kann verbluten. Lass', wie die Sonn' im Meer verglüht, In deiner Brust ihn untergehen -- Was dir im Herzen stille blüht, Das lass' nicht vor den Menschen sehen. Sei's Lust, sei's Leid, trag' du es still, Daß Nichts die böse Zunge merke; Und ob das Herz dir brechen will -- Schweig'! -- mit den Lasten wächst die Stärke. Die schönen Wunder im Gemüt, Die will die Menge nicht verstehen -- Drum was dir still im Herzen blüht, Das lass' nicht vor den Menschen sehen.
Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Still!" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gottfried Angerer (1851 - 1909), "Still!", op. 76, copyright © 1898 [ men's chorus a cappella ] [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-09-14
Line count: 24
Word count: 149