by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910)
In Stahl gehüllt, auf weissem Ross
Language: German (Deutsch)
In Stahl gehüllt, auf weissem Ross, reitet ein Ritter durch dämmernden Wald. Von der verscheidenden Sonne träuft goldig mattes Licht durch die ruhenden Blätter. Sinnenversunken reitet der Ritter, es tönt ihm im Herzen klingende Klage, flötende Freude, schwellend, quellend, leise im Hauch. Was er im Herzen klingen hört: in die Abendluft, in den Schatten der Bäume, seinen ruhenden Hirschen bläst es der junge Faun auf dem Rohre. Klage des Herzens, Stimme des Schilfrohrs, mattes Verglühen der goldenen Sonne, webender Dämmerzauber des Waldes, Rascheln, Rauschen: es verklingt in die schwarze Nacht; -- in schwarze Nacht reitet der träumende Ritter.
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Text Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Flötender Faun", appears in Erlebte Gedichte, in Nach Bildern von Hans Thoma, no. 4, first published 1903 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Beatrice Abrahams , as Beatrice Aram, "Du flötende Faun", published 1900? [voice and piano], from Fünf Lieder, no. 5, Amsterdam : G. Alsbach & Co. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-10-22
Line count: 15
Word count: 97