by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891)
Im Gebirge
Language: German (Deutsch)
Schon ward es finster in der Schlucht, Ich schritt fürbaß auf jähem Steige; Allein mit meines Grames Wucht, Brach ich den Pfad mir durch's Gezweige. Da schlug ich aus den Büschen mich, Und stund auf freier Alpenweide -- Geblendet schlossen plötzlich sich Vor all der Pracht die Augen beide. Wie eine Feuerkugel hell Im Westen noch die Sonne glühte, So hehr, als blickte Gott zur Stell Mir tief in's zagende Gemüthe. Und beten mußt' ich inniglich, Umhallt vom Abendglockenklange: O Herz, mein Herz, was grämst du dich? O Herz, mein Herz, was ist dir bange? Erbau dich still auf Erden hier Am Wiederschein aus jenen Welten, Und einst, o einst wird droben dir Der volle Glanz dein Leid vergelten!
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, page 113.
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Im Gebirge", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 127 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Philipp Tietz (1816 - 1878) [sung text not yet checked]
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This text was added to the website: 2025-08-27
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