by Agnes Kayser-Langerhannß (1818 - 1902)
In stiller Nacht, wenn Niemand wacht
Language: German (Deutsch)
In stiller Nacht, wenn Niemand wacht, Der Schlummer mir entflieht, Hab' ich an Vieles oft gedacht, Was sich dem Tag entzieht. Da rollte das Bild der Welt sich auf, Ich sah der Sterne kreisenden Lauf, Bewundernd der Gottheit Macht. In stiller Nacht, wenn Niemand wacht Und eigenes Leid mich drückt, Hat mich der Geist, eh' ich's gedacht, In anderes Reich entrückt. Er trug mich hinauf, die Erde schwand, Der Poesie gesegnetes Land Erschaut' ich in himmlischer Pracht. In stiller Nacht, wenn Niemand wacht, Mich trübt des Nächsten Schmerz, Blickt ich, so wie ich's nie gedacht, Tief in das Menschenherz. Ich lernt' es lieben, ich lernt' es verstehn, Nichts gleicht den Wundern, die ich gesehn, Die ganz im Verborg'nen vollbracht.
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Text Authorship:
- by Agnes Kayser-Langerhannß (1818 - 1902), "In stiller Nacht" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Theodor Kolle , "In stiller Nacht, wenn Niemand wacht", op. 20 (Lieder und Gesänge für 1 tiefe Stimme mit Pianoforte) no. 4, published 1890 [ low voice and piano ], Hamburg, Pohle [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-03-03
Line count: 21
Word count: 120